Burscheid Sommer-Workcamp: Die Welt ist zu Gast in Burscheid
Zum achten Mal findet das Sommer-Workcamp statt. 13 junge Menschen aus acht Ländern helfen an der Balkantrasse.
Burscheid. Mit zwölf Jahren war Olga Shman zum ersten Mal in Deutschland und konnte damals bereits ihre ersten Sprachkenntnisse gewinnen. „Dass ich mein Deutsch verbessern kann, freut mich sehr. Für mich steht aber die freiwillige Arbeit im Vordergrund des Projekts, die für mich wie ein Hobby ist “, erzählt die 20-Jährige.
Schon lange wollte sie noch einmal nach Deutschland reisen um mehr von der Kultur zu erleben und diesen Wunsch mit einem Ehrenamt zu verbinden. Vor zwei Wochen war es dann so weit: Die Weißrussin nimmt zurzeit gemeinsam mit zwölf weiteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus aller Welt an einem Workcamp des Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensts (IJGD) in Burscheid teil.
Bei den geplanten Projekten setzten sich die Teilnehmer für die Gemeinschaft ein, leisten gemeinnützige Arbeit und knüpfen innerhalb ihrer Gruppe, aber auch zu den Burscheidern Kontakte. Das Sommercamp findet dieses Jahr zum achten Mal statt und wird von dem Unternehmen Johnson Controls finanziert.
In der ersten Woche des dreiwöchigen Camps haben die jungen Menschen, die aus acht verschiedenen Ländern kommen gemeinsam mit den Bewohnern des Evangelischen Altenzentrums auf der Schützeneich ein internationales Gemeinschaftsfest organisiert.
Seit Montag beschäftigen sich die Jugendlichen mit der Sanierung der alten Kilometersteine entlang der Radtrasse von Kotten bis zur Stadtgrenze bei Nagelsbaum. Dabei werden diese zunächst abgebürstet, gereinigt und anschließend angestrichen. „Wir haben in den vergangenen Tagen schon viel geschafft und heute teilen wir uns in drei Gruppen auf, um die Steine auf den insgesamt sechs Kilometern weiter zu bearbeiten“, berichtet Shman. Diese leitet das Camp der IJGD zusammen mit der 21-jährigen Theresa Mai aus Deutschland.
Olga Shman wohnt in Minsk, der Hauptstadt Weißrusslands, und studiert dort internationale Wirtschaftswissenschaften. Nachdem sie bereits in ihrer Heimat einige Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln konnte freue sie sich darüber, dass sie nun ihr Hobby international mit dem Studium verbinden kann. Wie auch die meisten anderen Teilnehmer des Workcamps lernte sie in der Schule Englisch, sodass Sprachbarrieren zwischen den Teilnehmern kaum bestehen.
Die jungen Männer und Frauen stammen unter anderem aus Ländern wie den Vereinigten Staaten, Mexiko, Armenien, Spanien, Serbien oder Russland. „Wir haben viel Spaß und eine schöne Zeit zusammen in Burscheid. Mir bedeutet die Gruppe sehr viel, da ich viele Freunde gefunden habe“, erklärt Shman, die auch die persönlichen Erfahrungen schätzt, die sie innerhalb der Jugendgruppe sammelt. „Wir reden viel über Politik und die Kulturen, durch die wir uns unterscheiden und lernen dadurch sozusagen die ganze Welt kennen.“
Die jugendlichen Helfer sollen auch die bergische Kultur kennenlernen und so gibt es gemeinsame Ausflüge. „Da wir jeden Morgen um neun Uhr anfangen, sind wir am Ende des Tages von der Arbeit auf der Radtrasse müde und geschafft und freuen uns deshalb an den Wochenenden darauf, unsere Freizeit zu gestalten.“ In den vergangenen Tagen war die Gruppe unter anderem im Vitalbad in Burscheid schwimmen und hat Städtetouren in Köln, Düsseldorf und Leverkusen.
Unterstützt werden die jugendlichen Helfer bei dem Projekt, das unter der Betreuung des ehrenamtlich tätigen Radweggefährten Friedhelm Sarling stattfindet, von teilnehmenden Kindern im Rahmen eines Ferienprogramms.