Das Tri-Café behält seinen Namen
Für Montag ist die Vereinsgründung vorgesehen. Und zwei Tage später gibt es einen ersten öffentlichen Probebetrieb.
Burscheid. Im Januar hatten die Besucher die Möglichkeit, ins Tri-Café hineinzuschnuppern. Nächste Woche Mittwoch ab 14 Uhr ist das Café-Team selbst dran mit Ausprobieren. Dann beginnt der Betrieb — allerdings zunächst nur mit dem einen öffentlichen Tag als Probelauf.
Eine Begegnungsstätte dieser Art zu betreiben, das ist für alle Beteiligten Neuland. Man will sich Zeit nehmen. „Wir laden alle ein mitzumachen“, sagte Bernhard Rappert, der gestern einen Blick in die ehemalige Villa Ambiente gewährte. „Wir wollen Leute ansprechen, die ihre Hilfe für eine gemeinnützige Idee bereitstellen.“
Der Mediziner hat hier Großes vor. Da die vielen Ideen alleine nicht umsetzbar sind, will das Team von Freiwilligen um Rappert nun einen Verein gründen, der auch den Namen Tri-Café tragen wird. Die Gründung soll am Montag, 21. März, um 17 Uhr erfolgen. Obwohl die Ehrenamtler jüngst um Namensvorschläge gebeten haben, wird dann auch offiziell festgehalten, dass der alte Name bleibt.
Kirchen und Senioreneinrichtungen aus der Stadt haben ihre Bereitschaft mitzumachen bereits signalisiert. Nun sei es an Privatpersonen, so Rappert, sich zu engagieren. Dort hat sich viel getan. Wo einst noch zusammengewürfelte Tische und Stühle standen, ist nun alles im bergischen Flair gehalten: schwarzes Holz, antik erscheinende Möbel, Blumenvasen, eine große rote Couch mit Ornamenten-Muster. Für die Kleinen, die ab Mitte April in betreuten Kindergruppen toben können, gibt es das Ganze in Miniatur-Ausführung.
Die Männertoilette im Keller kann nun genutzt werden. Die Sanitäranlagen wurden komplett neu errichtet. Eine Wickelstation soll folgen. Im Obergeschoss ist die Indianerhilfe untergebracht. Im Konferenzraum soll bald ein Fachvortrag für Ärzte stattfinden.
8600 Euro sind in die Renovierung geflossen. Der Verein Indianerhilfe hat diesen Betrag vorgestreckt. Die Folgekosten werden nun jeden Monat eine Herausforderung für den neugegründeten Verein darstellen. Allein für die Nebenkosten sind monatlich 652 Euro fällig. Die Preise des Cafés sollen trotzdem aber nicht hoch sein. Eine Tasse Kaffee gibt es beispielsweise für 1,50 Euro. Zunächst beschränkt sich das Angebot auf Kaffee und Kuchen. Womöglich gibt es irgendwann auch Frühstück. Bernhard Rappert sagte aber ganz klar: „Wir wollen den Burscheider Cafés keine Konkurrenz machen.“ Der Fokus soll auf der Begegnungsstätte liegen.
Dort bekommt auch die bildende Kunst eine Bühne. Den Anfang macht nun Roland Schwammborn. Abgerissene Gebäude des einstigen Burscheids zeigen seine Gemälde, die er mit Moorlauge gemalt hat. Sie sind einen Monat lang im Tri-Café zu sehen.
Privatpersonen können das Tri-Café auch für Familientreffen und Feiern mieten. „Da ist noch vieles frei und möglich“, sagt Rappert. „Dann ist auch betreutes Trinken möglich. Sonst schenken wir ja keinen Alkohol aus.“