Burscheider Karneval Der TBÖ feiert bis in die frühen Morgenstunden
50 Mitglieder haben hinter den Kulissen geholfen. Die Einnahmen gehen in Sportgeräte und Bezahlung der Trainer.
Burscheid. Manchmal liegt das Gute doch so nah. So war es im Fall von Monika van Holt. Spontan schaute sie in der Sporthalle des Turnerbunds Ösinghausen vorbei. Das bot sich an, wohnte sie doch direkt um die Ecke. Am Abend hatte sie noch nichts vor. „Ich denke, ich sehe hier die ganze Nachbarschaft“, sagte Monika van Holt. „Schön geschmückt ist es hier.“ Sonst kenne sie die Halle nur im „Rohzustand“.
An diesem Samstagabend aber zierten bunt bemalte Plakate die Wände, an der Decke hingen gelbe und rote Tücher. Zum Schutz des Bodens war die komplette Halle mit Pappen ausgelegt. Bierbänke standen dort, wo sonst Tischtennisplatten zu finden sind. Die Vereinsmitglieder legten die Sporthose beiseite und schlüpften stattdessen in Lederhosen und karierte Hemden. So machte es auch Patrick Lüppens vom vereinseigenen Festkomitee. Sonst spielt auch er Tischtennis, an diesem Abend musste er dagegen besondere Qualitäten als Läufer unter Beweis stellen. Er war, wie er selbst sagte, „überall zuständig“. Anstrengend sei das schon, erzählte Patrick Lüppens. „Später kann ich vielleicht ein bisschen feiern.“ Sein Lohn, so sagt er ganz uneigennützig, sei die Freude der Besucher. Die Stimmung müsse gut sein, dann sei das die Mühe wert.
Elfi Störmann steuerte ihren Teil dazu bei. Sie verkaufte Bons, mit denen sich die Besucher dann einen Schluck der insgesamt 800 Liter Bier genehmigen konnten. „Die Leute sind richtig gut drauf“, bestätigte sie, die sich am Samstagabend kaum eine Verschnaufpause leisten konnte. Die Nachfrage nach Bons war groß, was die Vereinsverantwortlichen natürlich sehr freute. „Wir sind auf die Einnahmen angewiesen“, sagte der Vorsitzende Karl-Heinz Trenzen. „Wir schaffen damit neue Sportgeräte an und bezahlen unsere Trainer.“ Außerdem werden in der Turnhalle immer wieder mal Reparaturarbeiten notwendig, für die der Verein selbst aufkommen muss. Umso engagierter arbeiteten 50 Mitglieder hinter den Kulissen der Karnevalsparty mit, um den Abend zu einem rauschenden Fest zu machen. „Wir achten immer darauf, dass etwas Neues passiert“, sagte Trenzen. „Unsere Party ist nah, gut und super.“
Von Hause aus ist der Vorsitzende Karnevalist, natürlich mit Orientierung in Richtung Köln. Er freute sich sehr auf den Auftritt der Tanzgarde „Die Schlebuscher“, die das Brauchtum in die Turnhalle vertraten. Die akrobatischen Tanzeinlagen sorgten für bewunderndes Staunen und viel Applaus. Die Stimmungsmacher am Mikrofon waren die Brüder Bernd und Frank Marzi, die einen Karnevalshit nach dem anderen spielten. Kein Mitglied des TBÖ ging vor fünf Uhr morgens nach Hause. „Und am Sonntag müssen wir wieder früh hier sein“, sagte der Vereinsvorsitzende, der mit gutem Beispiel vorangehen wollte. „Wir müssen die Halle wieder aufräumen, damit wir hier wieder Sport machen können.“