Die Kopfstütze gegen das Schleudertrauma
Wirtschaft: Johnson Controls hat zwei Systeme zum Schutz der Halswirbel entwickelt.
Burscheid. Burscheids zweitgrößter Arbeitgeber und nach eigenen Angaben weltweit führender Anbieter unter anderem von Autositzen, Türverkleidungen und Elektroniksystemen hat kürzlich die Kopfstütze mit eingebauten Schutz vor einem Schleudertrauma entwickelt und bereits auf den Markt gebracht. Die ersten Hersteller haben die Kopfstützen bereits im Angebot: BMW in der neuen 5er-Reihe, Opel im neuen Astra und Kia im Ceed.
Wie aus der Europazentrale des Konzerns zu erfahren ist, hat Johnson Controls als einziges Unternehmen zwei "riACT"-Systeme zum Schutz des so genannten Halswirbel-Syndroms (HWS) oder auch Schleudertrauma entwickelt. Vorgesehen sind die Kopfstützen allerdings erstmal nur für die beiden Vordersitze. Hier die Unterschiede der beiden Systeme: Re-Aktiv: Hierbei erhält die Kopfstütze vom Körper bei einem Heckaufprall den Befehl zum Auslösen. Vereinfacht dargestellt, wird durch den plötzlichen Flächendruck des Körpers ein Seilzug in dem Sitz gestrafft. Dieser führt durch die Lehne zur Kopfstütze. In Millisekunden wird ein Kissen so dicht an den Hinterkopf gedrückt, dass die so genannte Peitschenschlagbewegung (Überstreckung) des Kopfes verhindert oder zumindest stark abgemildert wird. Pro-Aktiv: Während das re-aktive System auf die Bewegung des Körpers beim Aufprall reagiert, werden bei pro-aktiven Systemen so genannte Crash-Sensoren (die beispielsweise auch Gurtstraffer aktivieren) eingesetzt. Diese Sensoren melden bei einem Heckaufprall die Überschreitung eines Wertes. Dadurch zündet eine pyrotechnische Ladung und entriegelt einen Mechanismus. Die Folge: Die Kopfstütze schnellt in ihre Schutzposition.