Straßensanierung Die Kraterlandschaften von Hilgen

Der Umbau der B 51 kommt bisher zügig voran. Die Arbeiten am Raiffeisenplatz sollen im Juni beginnen.

Burscheid. Irreführender kann ein Eindruck nicht sein. Wer am Mittwochvormittag die B 51 in Hilgen passierte, dem bot sich das Bild einer ruhenden Baustelle. Dabei kommen die Arbeiten bisher zügig voran. Die Pause am Mittwoch war allein dem Wetter geschuldet.

Seit Mitte Februar gilt die Einbahnstraßenregelung ab der Dabringhausener Straße und in den zweieinhalb Monaten seither haben sich die rund 20 Arbeiter der Martin-Wurzel-Baugesellschaft aus Jülich mächtig ins Zeug gelegt. Besonders eindrücklich ist das Bild in Höhe Trassenbrücke. Dort sind gewaltige Erdarbeiten im Gange.

Weil die Straße im Zuge des Abrisses der Brücke im Niveau um teilweise über einen Meter abgesenkt wird, sind neben der für den Einbahnverkehr reservierten Straßenhälfte gigantische Kraterlandschaften entstanden. Zum Teil können die Häuser nur noch über Brücken erreicht werden. Neu gesetzte Stützmauern, die noch mit Naturstein verkleidet werden, signalisieren, dass auch das künftige Straßenniveau in Höhe Raiffeisenplatz noch leicht erhöht sein wird. Andernfalls wäre auf der anderen Straßenseite die später gebaute Sparkasse nur noch über eine Treppe erreichbar.

Bis Mitte Mai soll die Verlegung der Versorgungsleitungen aus der alten Trassenbrücke unter den künftigen Radgehweg abgeschlossen sein. Dann wird an der Stelle zur Vorbereitung des Brückenabrisses die Umfahrung aufgebaut, die den Verkehr während der Abrissarbeiten an der Baustelle vorbeiführt. Der eigentliche Abriss wird voraussichtlich in der zweiten Junihälfte beginnen.

So spektakulär die Erdarbeiten zum Teil aussehen, für Bauleiter Thomas Weitz sind sie Routine ohne sonderliche bautechnische Herausforderungen. Die sieht er erst auf sein Unternehmen zukommen, wenn der Umbau des Raiffeisenplatzes ansteht. Der wird im Juni beginnen, wenn wegen des Abrisses der Brücke die Arbeiten an der Straße vorübergehend ruhen müssen.

Dann stehen am künftigen Busverknüpfungspunkt zunächst Kanalarbeiten an, die wegen des sich noch verändernden Straßenniveaus an der Stelle bisher ausgespart wurden. Die Umgestaltung des Platzes soll abhängig vom Verlauf des kommenden Winters bis zum Frühjahr 2017 abgeschlossen sein.

Aber nicht nur in Höhe des Ortskerns wird intensiv gearbeitet. In Dünweg ist schon der Radgehweg auf der südöstlichen Seite der Bundesstraße zwischen Freier evangelischer Gemeinde und dem Hammermarkt fertiggestellt. Auch die Straße ist zur Hälfte ausgekoffert und wieder aufgebaut worden. Die Asphaltierung wird aber erst für Juni geplant, weil sie dann an einem längeren Stück erfolgen kann. Anschließend wird der Verkehr auf diese Straßenseite verlegt und die Arbeiten gegenüber beginnen.

Die Einbahnstraßenregelung, so Andreas Schmitz vom Landesbetrieb Straßenbau NRW, wird während der gesamten Bauzeit bis Herbst 2017 Bestand haben. Schmitz ist mit der Bauüberwachung betraut. Der jetzige Bauabschnitt endet in Höhe Rewemarkt. Der Ausbau des Reststücks bis zur Ösinghausener Straße soll sich aber laut Schmitz nahtlos anschließen.

Dass Kanal- und Straßenbauarbeiten nicht, wie ursprünglich angekündigt, miteinander verzahnt wurden, sondern nacheinander erfolgten, ist zumindest nach seiner Ansicht ein Vorteil. „Das hätte nur Probleme gegeben.“

Kaum Probleme gibt es derweil mit der Einbahnstraßenregelung. Der Verkehr fließt mit wenigen Ausnahmen (Unfälle auf der Autobahn) gut. Die langen Staus, die während der Kanalbauphase teils bis Kaltenherberg zurückreichten, gehören der Vergangenheit an. Auch die Umleitungsstrecke aus Fahrtrichtung Wermelskirchen über die Witzheldener Straße und die K 2 in Richtung Paffenlöh und Nagelsbaum sorgt allenfalls noch bei Auswärtigen wegen ihrer Weiträumigkeit für Irritationen. Die Einheimischen kennen ohnehin genügend Abkürzungen.