Die Mühle läuft warm fürs Jubiläum

Beim Mühlentag lockt das Denkmal Gäste aus der ganzen Region an. Aber im September wird größer gefeiert.

Die Mühle läuft warm fürs Jubiläum
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Um zu wissen, welche Magnetwirkung die Lambertsmühle ausübt, genügt ein kurzer Spaziergang entlang der Straße durch das Wiehbachtal. Autos aus dem Kreis Mettmann, Leverkusen, Köln, Bonn, Remscheid, Solingen, Wuppertal, dem Ennepe-Ruhr-Kreis und sogar Wolfsburg parken am Seitenstreifen oder auf den wie immer nicht ausreichenden Parkplätzen. Ihre Besitzer nutzen derweil den Deutschen Mühlentag, um Burscheids Vorzeigemühle zu durchstreifen.

Zweimal im Jahr nutzt der Förderverein der Lambertsmühle die Gelegenheit, das Museum der Öffentlichkeit zu präsentieren: beim Tag des offenen Denkmals am zweiten September-Sonntag und eben beim Deutschen Mühlentag, der immer am Pfingstmontag angesetzt ist. Dann präsentiert der Vorsitzende Armin Busch unter dem Dach der alten Scheune das Schusterhandwerk, sein Stellvertreter Klaus Hopstätter wandelt sich zum Müller und setzt das Mahlwerk in Bewegung, während Ruth Schnitzler am Webstuhl sitzt.

Im kleinen Knusperhäuschen neben dem früheren Stall erklärt Dorina Krieger unterdessen am Spinnrad, dass auch die Hunderasse Harzer Fuchs Wolle liefern und bei bretonischen Ouessantschafen mitunter Zupfen das Scheren ersetzen kann. Kriegers Ehemann Robert gibt in mittelalterlichem Gewand in der Scheune auf der anderen Seite des Platzes zeitgleich Einführungen in die Schmiedekunst.

Die Handwerksdemonstrationen machen einen Teil der Faszination der Mühle aus. Aber viele Familien bummeln auch einfach durch das einladende Anwesen, suchen ein schönes Fotomotiv am großen Wasserrad, prosten sich im Weinkeller zu oder genießen den von Gut Landscheid bereitgestellten Kuchen. Allein für Kottenbutter, Käsebrote und Grillwürste sorgt der Förderverein noch selbst. An irgendeiner Stelle müssen auch Kräfte geschont werden.

Zumal im Herbst beim Denkmaltag noch ein deutlich größeres Fest geplant ist. Am Sonntag, 11. September, will der Förderverein der Lambertsmühle den bundesweiten Aktionstag nutzen, um zugleich das 250-jährige Bestehen der Mühle zu feiern.

Über 20 Jahre wird nun schon an ihrem Erhalt und Ausbau gearbeitet. Und für das Jubiläumsfest stellt Armin Busch weitere Neuigkeiten in Aussicht. „Im Herbst wird der Speicher der Mühle voraussichtlich fertig sein.“ Dann soll dort ein Biedermeier-Zimmer eingerichtet werden. Es wird ein Gesindezimmer geben, eine Waschküche, eine Ecke mit der Präsentation von Tischgeschirr — und eine Leinwand, um Filmvorführungen zu ermöglichen.

Dass die Mühle längst einen überregionalen Ruf genießt, hat Busch erst im Vorfeld des Mühlentags wieder erfahren: „Da bekam ich einen Anruf aus Duisburg, ob wir teilnehmen.“