Polizei Wache: Feuchtigkeit nicht überall weg

Im Bereich der Umkleiden und Duschen muss jetzt der gesamte Estrich aufgeschlagen werden.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Die Serie der Hiobsbotschaften in der neuen Polizeiwache in Hilgen-Heide reißt nicht ab. Gerade glaubten die Beamten, nach dem im Januar entdeckten Wasserschaden endlich Licht am Ende des Tunnels zu sehen, da wurde es auch schon wieder ausgeknipst. Trotz abgeschlossener Trocknungsarbeiten ist die Feuchtigkeit aus einem Gebäudeteil nicht komplett verschwunden. Dort soll jetzt der gesamte Estrich aufgeschlagen werden.

Wochenlang hatten 20 Trocknungsgeräte in dem Neubau gearbeitet, um den Schaden zu beheben. Als Ursache wurde eine falsch gesetzte Schraube ausgemacht, die einen Spülkasten beschädigte. Etwa einen Monat lang war das Wasser in den Hohlraum zur Dämmung zwischen Bodenplatte und Estrich gelaufen; die Schätzungen sprechen von bis zu 18 000 Liter Wasser.

Seit einigen Wochen ist die Trocknung zwar abgeschlossen. Aber da, wo der Schaden ursprünglich entstanden ist, im Bereich der Umkleiden und Duschen, ist kurz danach eine Restfeuchtigkeit festgestellt worden, deren Ursache bisher unklar ist. „Außerdem gibt es weiter eine Materialbelastung. Die Untersuchungen laufen“, sagt der stellvertretende Wachleiter Jörg Bosbach.

In dem Bereich soll jetzt das folgen, was man hatte vermeiden wollen: Der Estrich und die Dämmung werden vollständig entfernt. Das bedeutet auch, dass die Umkleiden, Duschen und Toiletten noch auf Wochen und womöglich Monate nicht genutzt werden können.

Die Arbeiten sollen wegen mangelnder Reserveflächen aber erst beginnen, wenn die eigentliche Wache von ihrem Ausweichquartier im Obergeschoss zurück ins Erdgeschoss gezogen ist. „Das wird Ende Mai, Anfang Juni der Fall sein“, stellt Bosbach in Aussicht. Derzeit sind die Wachräume noch im Wiederaufbau begriffen.

Bosbach hofft, dass mit Bezug der Wache und der Schreibräume im Erdgeschoss nach vier Monaten Provisorium wenigstens wieder ein Stück Normalität in die Arbeitsabläufe einzieht. „Aber die Nachricht aus dem Umkleidebereich hat den Stimmungsaufschwung bei den Kollegen natürlich wieder unterbrochen“, sagt er. „Die Situation verlangt einem einiges ab.“

Bisher sorgt ein Sanitärcontainer hinter der Wache für etwas Entlastung. Wenn die Umkleiden im Neubau bald gar nicht mehr betreten werden können, „müssen weitere Container her. Anders schaffen wir das nicht“, sagt Bosbach. Mit Prognosen, wann die gesamten Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein könnten, hält er sich zurück. Er will keine Hoffnungen wecken, die am Ende wieder enttäuscht werden könnten. Anfang des Jahres war von April die Rede gewesen. Diese Hoffnung hat sich bereits zerschlagen.