Die Musikschule organisiert sich neu

Erstmals soll es eine musikalische Leitung geben. Und auf den Beirat will die Musikschule ganz verzichten.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Die Musikschule steht vor einem organisatorischen Umbruch. Äußerer Anlass ist der Rückzug von Heidi vom Stein (58), seit 1999 Geschäftsführerin der Musikschule. Sie wird ab April nur noch als Sachbearbeiterin für die Finanzbuchhaltung auf 400-Euro-Basis für die Musikschule tätig sein.

Die Vakanz will Vorsitzender Michael Baggeler für eine Umstrukturierung nutzen. Der Mitgliederversammlung, die am kommenden Dienstag tagt, hat der Vorstand daher ein Paket von Satzungsänderungen vorgeschlagen.

So soll die Stelle des Geschäftsführers gestrichen werden. An seine Stelle rückt der Vorstand, der berechtigt sein soll, „zur Erledigung dieser Aufgaaben Mitarbeiter einzustellen und mit der Führung der Geschäfte zu betrauen“.

Konkret schwebt dem Vorstand vor, die bisherige Stelle zu splitten: in eine Büroleiterin für die reine Verwaltungsarbeit (das soll Karla Witte werden, die schon seit 2002 im Büro der Musikschule tätig ist) und in die erstmals geschaffene Position des musikalischen Leiters. Die Bwerbungsfrist dafür endet am 19. März „und wir hoffen, die Stelle dann zum 1. April besetzen zu können“, sagt Baggeler.

Damit soll das Defizit beseitigt werden, „dass uns bisher eine künstlerische Leitung fehlt“, so der Vorsitzende. Weder er noch Geschäftsführerin vom Stein verfügten über das nötige musikalische Fachwissen. Allerdings seien die finanziellen Möglichkeiten für die neue Stelle „überschaubar“: Sie ist für zunächst nur zehn Wochenstunden ausgeschrieben. Trotzdem bezeichnet auch vom Stein das neue Konstrukt als „Gewinn für die Musikschule“.

Auch die Zusammensetzung des Vorstands soll umgekrempelt werden. Die bisher vorgesehenen Ämter des Eltern- und des Schülervertreters werden als überflüssig angesehen, weil Konfliktfälle direkt mit den Dozenten gelöst würden. Stattdessen sollen die Ämter Schatzmeister und Beisitzer eingeführt werden.

Ganz verzichten will die Musikschule künftig auf den Beirat. Er sei, so Baggeler, mit seiner stadtratsdominierten Zusammensetzung ein Relikt aus der Zeit, als die Stadt die Musikschule noch mit einem sechsstelligen Betrag gefördert hat. Inzwischen zahlt die Musikschule an die Stadt jährlich 1600 Euro für die Nutzung städtischer Räume.

Der dem Orchesterverein Hilgen (OVH) zugedachte Vorstandsposten ruht seit dem Zwist 2008 und der Gründung der Orchesterschule. Baggeler, der sich die Überwindung der damaligen Trennung auf die Fahnen geschrieben hat, zeigt sich bei dem Thema inzwischen „verhalten optimistisch“. Es hat Gespräche zwischen ihm und seinem Pendant Günter Haas gegeben, dazu einen Austausch auf Vorstandsebene. Jetzt sollen Kooperationsmöglichkeiten ausgelotet werden. „Aber das kann nicht von heute auf morgen passieren.“