Vitalbad Die neue Sauna wird der Knüller

Burscheid. · Jedes Jahr wird das Vitalbad zwei Wochen für Instandsetzung und Reinigung geschlossen. In diesem Jahr endet die Auszeit aber mit einer neuen Attraktion für die Kunden.

Betriebsleiter Achim Borgmann freut sich selbst schon auf die neue Finnische Sauna, die 25 Menschen Platz bieten soll.

Foto: Doro Siewert

Eigentlich verbietet sich dieses Bild ja: Eine neue Sauna als  „Burner“ (Brenner, Knüller) zu bezeichnen, deren Vorgängermodell im April abgebrannt ist. In diesem Fall aber war viel Glück im Spiel. Nicht nur, weil keine Menschen zu Schaden gekommen sind und das Bad insgesamt nicht betroffen war. Auch weil die alte Sauna ausgedient hatte. „Wir hätte sie sowieso erneuern müssen“, sagt Achim Borgmann, seit 32 Jahren im Burscheider Bad tätig, davon die meiste Zeit als Betriebsleiter.

„Die neue Finnische Saune wird nach dem Solebecken ein Kracher werden“, glaubt der Burcheider. „Wir haben täglich mindestens 20 Anrufe von Menschen, die sich danach erkundigen, wann es eine neue Sauna gibt.“ Und bestimmt eine dreistellige Zahl an Menschen habe man verloren, weil der Saunabetrieb nach dem Brand im Frühjahr dieses Jahres eingestellt werden müsste.

Textilsaunen seien eben beliebt, weil nicht die Hemmschwelle der Nackheit überwunden werden müsse. Und schon bei der alten Sauna mit Platz bis zu 15 Menschen habe man gemerkt, dass noch viel Luft nach oben sei. Nun wird die neue Sauna für bis zu 25 Menschen an die Stelle gebaut, wo früher das Dampfbad war. Gestern begannen Schreiner damit, die robusten, hellen Hölzer einzusetzen. Schon jetzt sind die Dimensionen ersichtlich. Borgmann hofft und glaubt, dass nach der Wiedereröffnung am 26. Dezember alte Kunden zurückkehren werden. Kosten der neuen Sauna: Etwa 40 000 Euro. Allerdings ist darin der Versicherungsanteil des Brandschadens für die alte Sauna enthalten. Ursache des Brandes damals: Selbstentzündung beim Aufheizen.

Heiß ist es im Burscheider Bad jetzt schon der neuen Auszubildenden Lena Höynck. Sie wird nach ihrer Lehre Fachangestellte für Bäderbetriebe. Was sie allerdings gestern machen musste, hat mit einem sauberen Bad rein gar nichts zu tun: Zur Instandsetzung gehört nämlich auch, die Aktivkohle in den Filtern zu erneuern und in einer bestimmten Schichtdicke zu verteilen. Das geht aus zwei Gründen nur im Badeanzug: In den knappen Filterröhren herrschen tropische Temperaturen und die Mitarbeiter, die sich um den Austausch der Kohle kümmern, sehen danach aus, als hätten sie beim Schlammcatchen teilgenommen.

„Aber das gehört zu unserem Beruf dazu“, sagt Borgmann. Die Mitarbeiter würden es als willkommenen Anlass sehen, auch mal etwas anderes machen zu können. Neben ihnen kümmern sich derzeit Arbeiter von insgesamt 51 Firmen um die Instandsetzungs- und Reinigungsarbeiten. „Ich beginne schon im Mai mit den Planungen“, sagt der 64-Jährige. „Dann schaue ich erst mal, was an großen Sachen ansteht.“ Das war in diesem Jahr natürlich die neue Sauna. Aber auch andere Gewerke müssen frühzeitig mit eingebunden werden, gerade weil Handwerker derzeit besonders gefragt und verplant sind. „Wir haben bei uns aber eine große Stammhandwerkerschaft“, sagt Borgmann.

Fliesen müssen erneuert und die Chloranlage gewartet werden

Und das sind die Routinearbeiten, die unter anderem sonst noch durchgeführt werden: Becken entleeren und auf Schäden untersuchen, Silikonfugen, Fliesen und andere Fugen erneuern, die Stempel der Hubböden warten, die Chloranlage warten und das Solebecken reinigen. Wegen eines frühen Kälteeinbruchs konnte das im vergangenen Jahr nicht gemacht werden. Gestern wurde deshalb fleißig gekärchert, da auch in den kommenden Tagen niedrige Temperaturen angesagt sind.