Die SPD fordert einen Bestattungswald für Burscheid

Immer mehr Menschen suchen für ihre Hinterbliebenen eine entsprechende Örtlichkeit — und fänden sie in Odenthal und Leverkusen.

Foto: Siewert

Burscheid. In Burscheid soll ein Bestattungswald entstehen — diesen Antrag stellte jetzt die SPD mit ihrem Fraktionsvorsitzender Klaus Becker bei der Verwaltung. „Wir haben eine Anfrage aus der Bevölkerung bekommen. Das bietet sich ja bei uns auf dem neuen Teil des Friedhofs an.“

Gemeint ist die Neuanlage jenseits des Bachlaufs. Bereits Ende Juni sei der Antrag bei der Verwaltung gestellt worden, Ende August soll er im Hauptausschuss diskutiert werden. Becker: „Wir gehen davon aus, dass die anderen Fraktionen da mitziehen werden.“

Ulrike Zelms vom Bestattungshaus Kuhler & Kaufmann bestätigte Donnerstag auf Anfrage des Bergischen Volksboten, dass die Zahl der Beisetzungen in Bestattungswäldern zunimmt: „In den vergangenen zwei bis drei Jahren sind diese Anfragen mehr geworden. Die Tendenz ist steigend.“ Über die Beweggründe von Menschen oder ihren Angehörigen, diese Form der letzten Ruhe zu wählen, mag Zelms nicht spekulieren, sagt aber: „Ein nicht unwichtiger Aspekt könnten die wegfallenden Folgekosten zur Pflege eines Grabs sein.“

Die Kosten für eine Beisetzung im Bestattungswald könne man jedoch nicht pauschal beziffern. „Das hängt mit der Baumsorte und mit dem jeweiligen Ort zusammen“, sagt Zelms.

Laut Becker müssten viele Burscheider, die diese Form der Bestattung suchen, auf benachbarte Städte und Gemeinden ausweichen. Beispielsweise auf den Trostwald in Odenthal. „Jeder Burscheider Bürger sollte die Art seiner Bestattung frei wählen können und die Möglichkeit haben, in seiner Heimaterde zu ruhen. Platz ist reichlich vorhanden“, meint der SPD-Fraktionschef.

Lange warten, bis ein Wald natürlich gewachsen ist, müssten die Burscheider nicht. „Man kann Bäume kaufen, die eine gewisse Größe haben“, sagt Becker und ergänzt: „Die Pflege eines Waldes ist minimal und deshalb für den Betreiber sehr wirtschaftlich. Einsparungen und Mehreinnahmen durch zusätzliche Belegung passen in unser Haushaltskonzept.“