Dierath: Neuer Anlauf für den Kreisverkehr

Bekommt der Knotenpunkt eine höhere Dringlichkeit? Am Montag tagt die zuständige Kommission des Regionalrats.

Burscheid. Letzte Chance für eine zeitnahe Entschärfung des Verkehrs-Brennpunktes an der Kreuzung L 291/K 2/Industriestraße?

Seit Jahren wird über den Knotenpunkt in Höhe Dierath quer durch alle politischen Lager und Ausschüsse diskutiert. Letzter Stand, nachdem der Landesbetrieb Straßen NRW eine Einstufung nachgeholt hatte: Innerhalb von 160 Projekten in den Kreisen Rhein-Berg, Oberberg und Rhein-Sieg rangiert der ersehnte Kreisverkehr gemeinsam mit anderen Projekten nur auf den Plätzen 81 bis 85. Und: Lediglich drei bis vier Vorhaben werden pro Jahr verwirklicht.

Nun nimmt die Burscheider SPD-Fraktion einen neuen Anlauf, um doch noch Mittel aus dem Landesprogramm „Um- und Ausbau von Landesstraßen“ zu erhalten. Ralf ten Haaf, der im Frühjahr die Chancen auf eine höhere Dringlichkeit noch als schlecht einstufte, hat einen Antrag auf Höhereinstufung für die Sitzung der Unterkommission Rhein-Berg des Regionalrats, der über die Prioritätenliste entscheidet, gestellt. Getagt wird am kommenden Montag.

Aufgrund neuer Informationen spricht ten Haaf nun zumindest von einer verbesserten Chance auf eine „mittelfristige Realisierung der Maßnahme“. Nach Informationen des SPD-Politikers hatte der Landesbetrieb Straßen NRW im September 2009 eine Verkehrszählung und Leistungsfähigkeitsermittlung durchgeführt.

Ergebnis: Auch der Landesbetrieb sei zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Kreisverkehr die Situation vor Ort deutlich verbessern könne. Unübersichtlich und gefährlich werde es insbesondere während der Stoßzeiten, wenn hunderte von Mitarbeitern der Firma Johnson Controls nach links Richtung Firmengelände abbiegen und Eltern ihre Kinder zu Grundschule und Kita bringen wollten.

Bei den Unfallzahlen komme der Landesbetrieb zwar zum Ergebnis, dass es sich bei der Kreuzung nicht um eine Unfallhäufungsstelle handelt. Gleichzeitig gebe Straßen NRW aber zu, dass die Unfalldaten „nur rudimentär“ zur Verfügung stehen.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderungen hat bereits zweimal einstimmig die Errichtung eines Kreisverkehrs gefordert. Eine Bürgerinitiative sammelt zurzeit Unterschriften für den Bau eines Kreisels. Und Ralf ten Haaf glaubt: „Nachdem die Straßenverkehrsbehörde des Rheinisch-Bergischen Kreises eine Signalisierung des Knotenpunktes abgelehnt hat, kann nur noch die Errichtung eines Kreisverkehrs die Verkehrsprobleme an dieser Stelle entschärfen.“