Ein kleines Königreich für Currywurst und Pommes

Mit einem eigenen Anhänger hat sich Barbara Zimmermann selbstständig gemacht.

Burscheid. Currywurst ist ein Klassiker. Als kleiner Snack zwischendurch oder als Hauptmahlzeit — Barbara Zimmermann kennt die Vorlieben der Currywurst-Genießer genau. Ob scharf, mit Pommes oder Brötchen: In allen Variationen wird man bei ihr fündig.

„Durch eine Nebentätigkeit habe ich entdeckt, dass ich Spaß am Verkaufen habe“, erzählt sie. „Da kam mir der Gedanke, dass es doch eigentlich schön wäre, einen eigenen Imbisswagen zu haben.“

Den Wunsch erfüllte sie sich im Dezember 2009. „Meinen Imbisswagen habe ich im Internet gefunden und mich sofort verliebt.“ Schnell wurde eine Anhängerkupplung organisiert, um ihn abzuholen.

Eine doppelte Premiere: der erste eigene Imbisswagen und die erste Fahrt mit Anhänger. „Die Kabelverbindung war etwas defekt. Deshalb funktionierte der Blinker an dem angehängten Wagen nicht“, erinnert sie sich. „Das wurde die längste Fahrt meines Lebens.“

Dass der Wagen noch kleiner ausfiel als gedacht, machte ihn aus Sicht seiner neuen Besitzerin nur noch sympathischer: „Er ist eben ein Frauenimbisswagen“, lacht sie. „Ich kann ihn ohne Probleme alleine verrücken und verschieben. Er ist ein bisschen wie eine niedliche Handtasche.“

Und bei 1,70 Meter Höhe, zwei Meter Länge und 1,67 Meter Breite kann Barbara Zimmermann ungeprüft behaupten, den kleinsten Imbisswagen der Welt zu besitzen.

Nach dem Erwerb musste sie erst einmal viel Zeit investieren: „In dem Wagen war nicht mehr als eine kleine Spüle enthalten. Natürlich flucht man, wenn man bei kalten Temperaturen am Innenausbau werkelt und es nicht funktioniert. Aber wenn es dann endlich klappt, ist man stolz.“

Heute würde sie ihren kleinen Anhänger nicht mehr abgeben. „Mittlerweile ist der Innenausbau fertig. Insgesamt habe ich dafür rund ein Jahr gebraucht und in dieser Zeit ist mir der Wagen wirklich ans Herz gewachsen.“

Zunächst wurden Freunde und Familie zum Testessen eingeladen: „Ich hatte ja keine Ahnung davon.“ Mehrere Würstchensorten wurden eingekauft und auf den Bräter gelegt. Das Ergebnis des ersten Testlaufs: nur verkohlte Würstchen. „Es hat schon etwas Zeit gebraucht, bis ich die optimale Temperatur gefunden hatte.“ Danach waren die Testesser aber zufrieden und die Feuertaufe bestanden.

Jetzt galt es noch den richtigen Ort für den Verkauf zu finden. „Ich habe schnell gemerkt, dass sich das Verkaufen vor einem Supermarkt nicht lohnt.“

Mittlerweile findet man Barbara Zimmermann und ihren Imbisswagen am Wochenende vor einer Solinger Diskothek. Aber auch für private Feste ist sie zu haben. „Mich und meinen Wagen kann man mieten. Zum Geburtstag oder Vereinsfesten komme ich und verkaufe dort meine Würstchen und Fritten.“

Und offenbar sind diese so lecker, dass der Wagen schon bis zum Sommer ausgebucht ist. „Mir ist wichtig, dass ich meine Ware mit gutem Gewissen verkaufen kann“, sagt Barbara Zimmermann. Ihre Würstchen bezieht die Hilgenerin daher nur beim Metzger ihres Vertrauens. „Das schmeckt einfach besser.“ Wichtig sei auch das Pommes-Salz. „Aber die Rezeptur bleibt mein Geheimnis.“