Eis: Weit mehr als nur die Klassiker

Die Burscheider haben beim Eis eine große Auswahl. Mathias Noack hat 36 Sorten im Programm - alles von Aprikose bis Wassermelone.

Burscheid. Diana Papierz isst gerne Eis — aber der Typ für Vanille, Schoko und Erdbeere ist die junge Frau nicht. „Wenn ich etwas sehe, was nicht Standard ist, dann probiere ich das“, sagt sie - und teste gestern gleich bei bestem Wetter Minze und Guave im Eiscafé von Mathias Noack. Dafür lief sie sogar einen kleinen Umweg auf dem Rückweg von der Arbeit — aber für ein Eis könne man das machen. Und einen kleinen Smalltalk mit Noack lieferte sie sich auch.

Foto: Doro Siewert

Noack kennt seine Kunden, auch wenn er erst seit April sein Eiscafé betreibt. Er habe schon Stammkunden, viele kämen öfter und einige sogar fast täglich, sagt er.

Der gelernte Industriekaufmann hat in Rumänien angefangen, Eis herzustellen und zu verkaufen. Er suchte nach einem Weg, dort bleiben zu können, wo er seine Frau kennengelernt hatte. So besuchte er eine Eisfachschule in Werl — und eröffnete ein Eiscafé. Für Eis hatten die Menschen dort aber kein Geld über. So packte das Paar die Koffer und eröffnete das Café in Burscheid.

Und langsam läuft das Geschäft an: Das Wetter stimmt. Die Sonne scheint und die Burscheider kommen in Eislaune. Vor allem die Plätze vor dem Café sind fast den ganzen Tag über gut besetzt.

Jan Kuzniak war am Freitag sogar zwei Mal da. „Eigentlich drei Mal. Bei ersten Versuch war das Café noch zu“, gibt er zu. Er bestellte sich gleich mehrere Kugeln — Malaga, Kaffee, Vanille — alle gut, findet er. Aber besonders experimentell ist sein Geschmack nicht.

Dabei bietet Noack eine ganze Bandbreite von Sorten. 28 verschiedene Geschmacksrichtungen hat er im Angebot. Und weiß selbst gar nicht genau, welche er am liebsten mag. „Erdbeere, Himbeere, Pistazie. Schokolade gerade nicht so gerne, Hasselnuss auch nicht. Prosecco — ja, mal ganz gerne, Maracuja auch zwischendurch mal, eher Wasser- als Honigmolone“, rattert er einige Sorten herunter. Er isst sie aber ohnehin alle, wenn er sie herstellt. „Richtig heißhunger auf Eis habe ich deswegen selten“, sagt Noack.

Mehr probieren möchte er aber trotzdem noch. „Das Obst, das Saison hat, möchte ich auch zu Eis machen“, sagt er. Demnächst etwa Pfirsich. „Ich würde mich auch gerne mal an Gemüse probieren“, gibt er zu. Er hat nur noch Sorge, dass die Kunden da nicht mitziehen. Jan Kuzniak etwa. Der sagt: „Gemüse ist auch so eher nicht mein Ding“, und lacht. Diana Papierz wäre wohl eher für ein Gurkeneis zu begeistern. Noack: „Die Jüngeren, die kennen auch Gurken in Getränken. Die sind offener dafür“, sagt er. Bei vielen anderen seien dafür aber noch die Klassiker beliebt: Schokolade, Vanille, Erdbeere, Stracciatella. Auch die hat Noack im Programm.

Wenn am Wochenende die Sonne scheint, dann wird Noack sicher viele Kunden an der Haupstraße haben - und die werden sich freuen, so eine Auswahl zu haben.