Rundgang Köln Entdeckertour: Dreikönigenschrein, Taubenbrunnen und Richter-Fenster
Köln · Der Kölner Dom ist die Sehenswürdigkeit Kölns. In und um den Dom gibt es viele spannende Dinge, die man bei einem Rundgang entdecken kann. Das gilt für die fantasievoll gestalteten Wasserspeier in luftiger Höhe genauso wie für das frühchristliche Taufbecken des Baptisteriums an der Ostseite.
Im Dom ist der goldene Dreikönigenschrein mit seiner opulenten Ausstattung die Sehenswürdigkeit des Gotteshauses. Die Reliquien der Heiligen Drei Könige waren überhaupt der Anlass, den Dom in seiner heutigen Gestalt zu bauen. Nach Köln kamen die angeblichen Gebeine der Heiligen Drei Könige in einem wahren Triumphzug unter Erzbischof Rainald van Dassel als Kriegsbeute aus Mailand. Sie bescherten Köln und dem Dom einen unglaublichen wirtschaftlichen und geistigen Aufschwung im Mittelalter. Vom 23. bis zum 27. September gibt es die diesjährige Domwallfahrt. Dort sind auch das Gerokreuz, die Mailänder und die Schmuckmadonna wichtige Stationen des Rundgangs der Pilger aus der Stadt und der Region.
Eine moderne Sehenswürdigkeit, zu der viele Kunstfreunde in den Dom pilgern, ist das bunte Richter-Fenster. Gerhard Richter hat das Kunstwerk für das Südquerhausfenster des Doms entworfen. Auf einer Fensterfläche von 106 Quadratmeternwurden 11.263 Farbquadrate in 72 Farben nach dem Zufallsprinzip angeordnet. Das 2007 eingeweihte Kunstwerk ist das jüngste Fenster des Doms. Für die abstrakte Kunst im Dom gab es sehr viel Begeisterung, aber auch teils massive Kritik.
An der Südseite befinden sich nicht nur der Aufgang zum mächtigen Turm und der Zugang zu den Ausgrabungen unter dem Gotteshaus. Der Petrusbrunnen mit seinen prächtigen Löwen steht auf der Papstterrasse und ist im gotisch, mittelalterlichem Stil dem großen Gotteshaus angepasst worden. Geschenkt wurde er Köln von Kaiserin Augusta, aufgestellt wurde erstmals 1870. Zunächst wurde der Brunnen 1960 beim Bau der Domplatte verschoben und 1999 ist er dann zunächst eingemottet worden. Zurück kam er erst wieder 2010. Auf der Terrasse wird auch an den Besuch von Papst Benedikt XVI. zum Weltjugendtag 2005 in Köln erinnert.
Auch sonst gibt es rund um den Dom viel zu entdecken. Das gilt zum Beispiel für den Taubenbrunnen des Künstlers Ewald Mataré direkt bei der Kreuzblume. Er sollte die Tauben vom Bahnhofsvorplatz mit Wasser versorgen. Direkt vor dem Hauptbahnhof gab es keine Erlaubnis, den Brunnen zu installieren. Dass die Tiere ihr Wasserangebot trotzdem gefunden haben und immer noch finden, zeigen die vielen gefiederten Gäste, die dort ihren Durst stillen.
Und es ist nicht das einzige Kunstwerk Mataré‘s – er hat auch die Türen am Südportal des Doms nach dem Krieg geschaffen. Damals war er als Dozent an der Düsseldorfer Kunstakademie tätig. An den imposanten Türen waren auch Schüler Mataré‘s wie Joseph Beuys beteiligt. Insgesamt sind es mit der Pfingst-, der Bischofs-, der Papst- und der Schöpfungstür vier Eingänge, die nur an besonderen Festtagen und für besondere Persönlichkeiten offen stehen. Dass Künstler wie Mataré beauftragt worden sind, lag daran, dass sich die Kirche in der Reformbewegung der modernen Kunst öffnete, um die Menschen wieder in die Gotteshäuser zurückzuholen.