Erntehelfer stand nachts in Flammen
Zwei Männer bei Feuer auf dem Obstgut Stamm schwer verletzt.
Burscheid. Dramatische Szenen haben sich in der Nacht zu Montag auf der Obstplantage Stamm in Großhamberg abgespielt: Kurz nach Mitternacht hatte ein 20-jähriger Erntehelfer ein Feuer in einem der sechs Wohncontainer bemerkt und wollte den Brand löschen. Dabei bemerkte er, dass ein 42-jähriger Kollege von ihm in hellen Flammen stand. Laut Polizei kümmerte sich der Mann sofort um seinen Kollegen und rettete ihm womöglich sogar das Leben. Erst später sollte sich herausstellen, dass der 42-Jährige zur Behandlung seiner schweren Verletzungen in ein künstliches Koma versetzt werden musste.
Zwischenzeitig verständigte ein weiterer Erntehelfer den Besitzes des Obstgutes, Norbert Stamm. Während der zum Brandort eilte, wurde das Feuer bereits durch andere Mitarbeiter gelöscht.
Und im ersten Moment musste Stamm sogar glauben, dass neben dem geringen Sachschaden kaum ein Personenschaden entstanden war. "Augenscheinlich war gar nichts zu merken. Ich hatte erstmal den Eindruck, dass der Mann nur unter Schock stand." Zwischenzeitig hatte der 42-Jährige sich nämlich bereits von seiner verbrannten Bekleidung befreit und war frisch angezogen. Dann aber bemerkte Stamm, dass die Wimpern und Augenbrauen des Mannes versengt waren und das Gesicht stark gerötet war. Sofort brachte er beide Männer ins Krankenhaus.
Als die Ärzte dort einen Blick auf die Haut warfen, stellten sie schwerste Brandverletzungen fest. Auch der 20-jährige hatte Verbrennungen 2. Grades erlitten. Noch in der Nacht wurden die Männer in Spezialkliniken transportiert. "Beide befinden sich auf dem Weg der Besserung", erklärte Stamm am Montagmittag auf BV-Anfrage.
Was den Brand ausgelöst hat, konnte bisher nicht ermittelt werden. Da die Erntehelfer bereits vor dem Eintreffen der Polizei die beim Brand beschädigten Gegenstände und Kleider nach draußen getragen und den Container teilweise bereits gereinigt hatten, gestalten sich die Ermittlungen der Brandermittler laut Polizei schwierig. Der 42-Jährige konnte bislang zu dem Vorfall nicht gehört werden. Er befindet sich weiterhin im künstlichen Koma.