Festzug: Die eine Hälfte im Zug, die andere am Straßenrand

Schönes Wetter, originelle Gruppen, große Beteiligung: Besser hätte das Finale nicht verlaufen können.

Burscheid. Das sind Bilder, die man in Hilgen lange nicht vergessen wird. Das ganze Dorf ist auf den Beinen, um den Festzug zu erleben: die eine Hälfte als Teilnehmer, die andere am Straßenrand. Ein fröhliches Bild, dem sich auch die Autofahrer im Stau auf der B 51 nicht entziehen können.

Um die 450 Hilgener - Große und Kleine, Junge und Alte - hatten sich nach Angaben von Zugleiter Arne Küpper angemeldet. 18 Gruppen machen sich schließlich auf den Weg: von den Schützen über die Kindertagesstätten und die EMA-Schule bis zu der TGH und den Panthern.

Vorneweg gibt Bäcker Lothar Kretzer auf dem Kutschbock mit Zigarre den Dorfpatriarchen, hinter ihm winken Bürgermeister Stefan Caplan und Mitorganisatorin Angelika Hammerschmidt den Hilgenern zu. Die Kirchen feiern farbenfroh "Gottes bunte Schöpfung", während die Kaltenherberger wie auch die Feuerwehr tief in die Kiste der historischen Kostüme gegriffen haben.

Die erste Hälfte des Zugweges über Ziegeleiweg und Bechhausener Straße sind die Teilnehmer zwar noch weitgehend unter sich, doch je näher auf der B 51 die Witzheldener Straße rückt, desto größer werden das Hallo und das Gedränge am Straßenrand.

Schon zur ökumenischen Andacht vor dem Zugbeginn war Werner Kubitzki, einer der Mitstreiter des Initativkreises Hilgen, staunend über den voll besetzten Vorplatz vor seinem Bahnhof gezogen: "Irre, dass schon wieder so viele Leute hier sind."

Mit der Ableitung des Ortsnamens Hilgen vom Begriff des Heiligen befassten sich die vier beteiligten christlichen Gemeinden. Die Schlussfolgerung des katholischen Pfarrers Temur Bagherzadeh: "Alle Urchristen waren einmal Hilgenerinnen und Hilgener."