Gemeindejubiläum: Zwei Glaubensbünde unter einem Dach

Vor 40 Jahren wurde die Freikirchliche evangelische Gemeinde Burscheid gegründet.

Burscheid. Die Freikirchliche evangelische Gemeinde Burscheid feiert am Sonntag ihr 40-jähriges Bestehen. Der Festgottesdienst ab 14 Uhr findet aus Platzgründen allerdings im Stephanus-Gemeindezentrum in Wermelskirchen-Neuenhaus statt.

Seit Mitte der 60er Jahre hatten Burscheider, die zur Evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Wermelskirchen gehörten, auch an einem Bibel-Hauskreis bei Familie Kessner in der Höhestraße 27 teilgenommen. Das war einer Initiative des Wermelskirchener Vorstandsvorsitzenden zu verdanken und frischte auch die Mitgliederzahl des Burscheider Kreises auf. Dass die Menschen, die in diesem Haus zusammen sangen und beteten, zweierlei Gemeindebünden angehörten, spielte keine Rolle.

Aufgrund gestiegener Teilnehmerzahlen platzte der Hausanbau, in dem die Treffen stattfanden, im Sommer 1970 aus allen Nähten. Ein anderes Gebäude wurde dringend benötigt. Auf der anderen Straßenseite standen die Räume einer ehemaligen Fabrik für Lederhosen-Herstellung (Gass & Belte) zum Verkauf.

Das war die ideale Lösung und entsprach genau den Wünschen der suchenden Gruppe. Aber es gab zwei Probleme. Der Mieter war längere Zeit nicht zu bewegen, aus dem Gebäude auszuziehen. Dazu kam: Wer sollte als Käufer auftreten? Der Bund Freier evangelischer Gemeinden oder der Baptisten-Bund? Am Ende löste sich alles in Wohlgefallen auf. Die nicht alltägliche Lösung: Es wurde eine bis heute funktionierende einheitliche Freikirchliche evangelische Gemeinde gegründet, die statistisch zu je 50 Prozent beiden Bünden angehört. Als erste Pastoren waren Wolfgang Müller aus Wermelskirchen (Baptistenbund) und Hartmut Weyel (FeG) aus Opladen zuständig für den Predigtdienst. Den Vorsitz in der Gemeindeleitung hatte 32Jahre lang Lothar Schneider.

Der 21. September 1970 ist als Gründungstag der Freikirchlichen evangelischen Gemeinde dokumentiert. Im September 1971 konnte auch endlich das Gebäude Höhestraße 38 a als Gemeindehaus genutzt werden. Wie bereits berichtet, sucht die Gemeinde derzeit nach Alternativen für die inzwischen zu klein gewordenen Räume. urs