Einzelhandel Gebäude der ehemaligen Boutique wird kernsaniert

Aus einem Ladenlokal soll ein Büro werden, die weitere Nutzung ist noch offen. Die Liste der Leerstände in der Innenstadt ist lang.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Container voller Bauschutt vor der Tür und ein praktisch völlig entkerntes Innenleben: Das Haus Höhestraße 1, in dem bis März 2013 die Boutique Isatena untergebracht war, wird derzeit einer Kernsanierung unterzogen. „Eine statische Untersuchung hat ergeben, dass alle Holzbalken kaputt waren“, sagt der neue Besitzer Amir Adili.

Das gesamte Erdgeschoss wird neu betoniert, auch Heizungs- und Elektroinstallationen müssen komplett erneuert werden. Seit vier Wochen laufen die Arbeiten, im Herbst sollen sie nach Adilis Angaben beendet sein. Dann werden im Obergeschoss Wohnungen entstanden sein, während die beiden Ladenlokale im Erdgeschoss neue Bestimmungen erhalten. In eines soll eine seiner Firmen einziehen, „eine Invest-Firma, die Grundstücke kauft und Projekte entwickelt“. Das andere Ladenlokal könnte ein Café oder Eiscafé werden, aber in der Frage ist der neue Eigentümer nach eigenen Angaben noch nicht entschieden.

Wer das Gebäude an der Einmündung der oberen Hauptstraße zum Startpunkt für einen Zug durch den Einzelhandel der Innenstadt nimmt, der derzeit auch im Fokus des integrierten Handlungskonzepts steht, stößt auf eine wieder spürbar erhöhte Zahl an Leerständen.

So hat der Juwelier neben dem Friseur Sven von Eitzen inzwischen aufgegeben, ein Nachmieter wird per Handyaushang gesucht. Statt der Boutique Klamotte, die im vergangenen Oktober nach zwei Jahren wieder aufgegeben hat, ist zwar inzwischen ein Stoffgeschäft eingezogen. Doch das verwaiste Restaurant neben der Buchhandlung Hentschel steht weiterhin leer.

Zugespitzt hat sich wieder die Lage in der unteren Hauptstraße. Neben dem Dauer-Trauerspiel der einstigen Buchhandlung Busch hat sich zwar der Blumenhändler Kanpan etabliert. Aber der neue Hoffnungsträger, das Café an der Kirche, ist nun doch schon seit Wochen geschlossen.

Dabei hatten die Betreiber, die erst Ende August 2015 eröffnet hatten, im April noch erklärt, nach der Übernahme des Cafés Alte Dombach in Bergisch Gladbach in Burscheid erst aufhören zu wollen, wenn ein Nachfolger gefunden ist. Doch von einem solchen wissen die Vermieter des Gebäudes bisher nichts.

Keine neue Nutzung hat im Schliephake-Haus Hauptstraße 54 auch das frühere Ladenlokal der Thai-Massage gefunden, die mittlerweile in die Hauptstraße 32 umgezogen ist. Und der nächste Leerstand kündigt sich schon an: Das Geschäft „Wolle & Co.“ in der Hauptstraße 62 hat seit Ende Juni geschlossen. Wenn es ausgeräumt ist, ist auch dieses Ladenlokal wieder zu haben, voraussichtlich ab 1. August. Die Rufnummer hängt schon aus.