Gesicherte Betreuung nach der Schule
20 Jahre offene Ganztagsschule waren für den Förderverein BiB ein Grund zum Feiern.
Burscheid. Dass Wettertiefs sich nicht nach Veranstaltungen richten, ist bekannt. Leider trifft dies auch auf Jubiläen zu und so gab es Regen statt Sonnenschein zum 20. Geburtstag des Fördervereins Betreuungsangebote in Burscheid (BiB). „Es regnet halt, da fallen ein paar Angebote, die wir draußen aufgebaut haben, leider wortwörtlich ins Wasser. Aber es gibt ja noch mehr zu erleben“ erklärte die Vorsitzende Ulrike Hanke pragmatisch.
An einem großen Tisch konnten die Kinder unter dem trockenen Dach des Atriums beispielsweise aus Kordeln, Korken und einem Stück Plastikband einen Gegenstand herstellen, der einen Pfeifton erzeugt, wenn man ihn an der Kordel durch die Luft sausen lässt.
„Ich finde es toll, dass es in Burscheid mittlerweile schon so lange solche Betreuungsangebote gibt. Das entlastet sicher viele Eltern. Und es kommen hier ja auch Kinder verschiedener Nationalitäten zusammen, die dann direkt gemeinsam lernen, gut miteinander umzugehen“, fand Enrico Kunz, der so neben der eigentlichen Betreuung noch einen weiteren positiven Aspekt der Angebote erkannte.
Neben Bürgermeister Stefan Caplan, der in seiner Begrüßungsrede die tolle und wichtige Arbeit des Fördervereins lobte, freute sich Ulrike Hanke ganz besonders über den Besuch von Irmgard Pauleck. Die ehemalige Rektorin der Grundschule Dierath ist eine Begleiterin der ersten Stunde des Fördervereins, die dessen Wachstum über die Jahre miterlebte. „Wir haben damals mit zwei Spielzeugkisten angefangen, mit denen wir von Klasse zu Klasse gegangen sind. Da kamen über die Jahre zum Glück immer mehr Möglichkeiten hinzu“, erklärte Ulrike Hanke.
Auf verschiedenen Plakaten, die im ganzen Gebäude der offenen Ganztagsschule an der Montanusschule aufgehängt waren, ließen sich die einzelnen Meilensteine der letzten 20 Jahre nachverfolgen. „Verlässliche Grundschule“ hieß das erste, von 8 bis 13 Uhr geltende Betreuungsangebot. Später erfolgte dann eine Ausweitung hin zur Nachmittagsförderung, die schließlich in die offene Ganztagsbetreuung überging.
Öffentliche Gelder und Spenden unter anderem von der Kreissparkasse Köln ermöglichten, dass über die Jahre an den drei Burscheider Grundschulen (Montanusschule Schule Dierath sowie Ernst-Moritz-Arndt-Schule in Hilgen) neue Räumlichkeiten für die Betreuung im offenen Ganztag entstehen konnten.
Für die individuelle Gestaltung des Interieurs sorgten in Zusammenarbeit mit den Kindern neben den Bundesfreiwilligendienstleistenden auch regionale Künstler wie Arinya Berges. So entstand unter anderem eine Art riesiges Mobile, das verschiedene, aus Schrott hergestellte, bunte Tiere darstellt und das Treppenhaus der OGS aufwertet.
Die Wände der verschiedenen Etagen sind mit Motiven aus unterschiedlichen Themenfeldern wie dem Wilden Westen oder 1001 Nacht bemalt. „Manche Wände sind mit normaler Farbe bemalt, andere wiederum besitzen eine haptische Komponente aus Flies oder Stoff, die etwas hervorsteht und angefasst werden kann“, erklärt Hanke.
Während viele Kinder die Angebote im Hauptgebäude der OGS nutzten oder sich am Imbisswagen oder dem Kuchenstand stärkten, saßen Lena (11) und Hanna (8) im Nebenraum der Ökowerkstatt, in der auf einer Leinwand auch ein Diavortrag über viele Aktionen der letzten 20 Jahre des Fördervereins abgespielt wurde. „Ich mache gerade ein Bild von uns beiden. Aber nicht nur mit Stiften, sondern auch mit Papierschnipseln und Glitzer“, erklärte Hanna, deren Kunstwerk wenig später in eine Bildergalerie an der Wand aufgenommen wurde.
Lena fand es derweil gar nicht so schlimm, dass es draußen regnete. „Ich glaube, ich bin schon etwas zu alt, um sowas wie das Wasserorchester noch richtig toll zu finden. Aber schön ist es, dass man hier selbst bei dem doofen Wetter noch drinnen so viel machen kann.“