Händler und Kunden unzufrieden mit neuem Markt
Die Besucher wünschen sich vor allem ein breiteres Angebot — auch die Stadt sieht Handlungsbedarf.
Burscheid. Vor genau einem Jahr hat der Hauptausschuss der Stadt Burscheid beschlossen, dass der Wochenmarkt auf den Marktplatz zurückkehren soll. Gleichzeitig wurde die Marktzeit vom Nachmittag auf den Donnerstagmorgen verschoben. Die Bilanz fällt ernüchternd aus: Die meisten Händler und Kunden sind gleichermaßen unzufrieden mit dem Markt.
„Ein halbes Jahr dauert es immer, bis sich ein neuer Markt etabliert hat“, weiß Gabi Horst. Seit vielen Jahren verkauft sie Wurst und Käse auf verschiedenen Märkten der Region. Nach Burscheid kommt sie vielleicht schon bald nicht mehr: „Nach einem Jahr zahlen wir immer noch drauf. Das Geschäft lohnt sich nicht, weil einfach zu wenig Kunden kommen.“ Bis Weihnachten will sie noch abwarten, dann wird die Entscheidung fallen, ob sie ihren Wagen weiter in Burscheid aufstellen wird.
Auch Blumenhändler Wolfgang Höppner verkauft donnerstags nicht viel. „Es gibt einfach zu wenig Stände auf dem Markt, deshalb kommen so wenig Kunden“, sagt er. Neben einem größeren Angebot wünscht er sich die Verlegung auf den Nachmittag: „Dann kämen auch mehr Händler, die am Vormittag in anderen Städten unterwegs sind“, so Höppner.
Fischhändler Jörg Hoppe will hingegen weiter am Vormittag auf dem Marktplatz stehen: „Unsere Kunden freuen sich, dass sie den Fisch nicht mehr über Nacht im Kühlschrank aufbewahren müssen. Das Geschäft läuft sehr gut.“
Um den Termin am Vormittag wird er keine Angst haben müssen. Stadtsprecherin Renate Bergfelder-Weiss: „Es gibt keine anderen Überlegungen.“ Doch auch die Stadt wünscht sich einen attraktiveren Markt. Deshalb suche man „händeringend“ nach Händlern, die Geflügel, Wild, Brot und Gemüse auf dem Marktplatz verkaufen — bisher vergeblich. Für das nächste Jahr plane man außerdem Aktionen wie Auftritte von Musikern, um mehr Besucher auf den Marktplatz zu locken, so Bergfelder-Weiss.