IG Metall kündigt für die Nacht zum Donnerstag Warnstreiks an
Am Mittwoch um Mitternacht endet die Friedenspflicht. In Werk 1 und 2 von Federal-Mogul soll es zum Ausstand kommen.
Burscheid. Sowohl im Werk 1 als auch im Werk 2 von Federal-Mogul wird es in der Nacht zum Donnerstag zu Warnstreiks kommen. „Das ist gesetzt“, kündigte der IG-Metall-Bevollmächtigte Witich Roßmann an. Am Dienstag fand in Düsseldorf die zweite Runde der Tarifgespräche zwischen Gewerkschaft und Metall-Arbeitgebern statt, am Mittwoch um Mitternacht endet die Friedenspflicht.
In beiden Werken, so Roßmann, sei unabhängig voneinander innerhalb der Nachtschicht ein etwa einstündiger Warnstreik geplant. Die genauen Bedingungen sollen im Laufe des Mittwochs bekanntgegeben werden.
Die Idee, die Arbeit innerhalb des Betriebes niederzulegen und in den Hallen zu bleiben, hat sich aber laut Roßmann zerschlagen. „Die Unternehmensleitung hat per Mail mitgeteilt, dass die Arbeiter das Werksgelände während des Warnstreiks verlassen müssen.“ Jetzt will die IG Metall offenbar Fackeln verteilen.
Der zuletzt im Mai 2013 ausgehandelte Tarifvertrag der Metall- und Elektrobranche ist Ende vergangenen Jahres ausgelaufen. Die Gewerkschaft fordert jetzt eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent sowie den Abschluss eines neuen Altersteilzeitvertrags und einen Bildungsteilzeitvertrag, der den Beschäftigten bei Fortbildungen die Möglichkeit reduzierter Arbeitszeiten und eine finanzielle Unterstützung zusichert.
Die Arbeitgeber haben bisher eine Lohnerhöhung von 2,2 Prozent angeboten, dazu eine Altersteilzeitregelung, die aber nicht den Vorstellungen der Gewerkschaft entspricht.
Roßmann ist an den Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen direkt beteiligt. Weitere Verhandlungen laufen zurzeit in Baden-Württemberg. Die beiden Bundesländer gelten als Vorreiter für Abschlüsse in der ganzen Bundesrepublik.
In der Belegschaft sei vor allem das Thema Altersteilzeit „emotional besetzt“, sagt Roßmann. Durch die Rente mit 63 haben sich die gesetzlichen Voraussetzungen geändert, die Altersteilzeit muss neu verhandelt werden. Das werde „keine locker-entspannte Tarifrunde“, glaubt der IGM-Bevollmächtigte.
Für kommende Woche rechnet er schon jetzt mit weiteren Warnstreiks bei Federal-Mogul.