Impfung gegen Blauzungenvirus
Seuche: Kreistierarzt Thomas Mönig hofft, dass sich die tückische Krankheit in diesem Jahr eindämmen lässt.
Rhein.-Berg. Kreis. Noch ist es draußen kühl, doch sobald es wärmer wird, tauchen auch die Gnitzen wieder auf, eine Stechmückenart, die das gefährliche Blauzungenvirus übertragen. Im vergangenen Jahr waren auch in Burscheid Schafe und Rinder auf vielen Höfen betroffen. Doch in diesem Jahr soll alles anders werden. Erstmals gibt es einen zugelassenen Impfstoff gegen das tückische Virus.
"Der zeitliche Fahrplan sieht vor, dass wir den Impstoff Ende Mai erhalten", sagt Kreisveterinär Thomas Mönig. "Natürlich nicht für alle auf einmal. Geplant ist ein Zeitraum von etwa einem Monat."
In dieser Woche erwartet man im Kreisveterinäramt entsprechende Ministeriumshinweise zum genauen Ablauf der Impfung. "Dann werden wir Gespräche mit den Tierärzten führen und die Betriebe werden angeschrieben", so Mönig.
Die Finanzierung dieser Aktion wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auf die Landwirte abgewälzt werden. "Es zeichnet sich ab, dass die Impfung die Landwirte nichts kosten wird und die Kosten sowohl für das Serum als auch für die Durchführung der Aktion von der Tierseuchenkasse getragen werden."
Für den Fall, dass das Serum nicht ausreicht, gibt es bislang keine Pläne. "Zwar gibt es Vermutungen, dass Schafe aus afrikanischen Zonen wie das Kamerun-Schaf nicht so empfindlich auf das Virus reagieren. Dass deswegen in bestimmten Fällen aber rassespezifisch geimpft werden sollte, ist mir nicht bekannt", sagt Thomas Mönig.
Das bedeute aber nicht, dass es Einzelne nicht doch treffen könne. "Vieles richtet sich nach dem Wetter. Je früher es warm wird, desto eher tritt die Gnitze auf." Umso wichtiger sei es, flächendeckend zu impfen. "Auch Hobbyzüchter sollten sich unbedingt beim Kreisveterinäramt melden. Keiner bekommt den Kopf abgerissen, weil er sich vielleicht erst jetzt meldet."
Mönig schätzt, dass erst eine Impfung von 60 bis 80 Prozent aller Tiere dazu führt, die Krankheit einzudämmen. "Wenn die Gnitzen immer häufiger immune Tiere stechen, könnten wir die Krankheit in drei bis vier Jahren im Griff haben."
Kontakt zum Kreisvetrinäramt kann über Telefon 02202/132815. aufgenommen werden.