Interkulturelle Woche: Folklore und heiße Samba-Rhythmen
Die zahlreichen Kulturkreise boten am Wochenende Lieder, Tänze und noch viel mehr.
Burscheid. "In Burscheid leben Menschen aus 74 verschiedenen Nationen und wir stellen immer wieder fest, dass wir doch alle viel zu wenig voneinander wissen. Das wollen wir ändern", erklärt Annerose Frickenschmidt die Idee hinter der Veranstaltung. Die von ihr initiierte "Kontaktgruppe interkulturelle Begegnungen" (KiB) hat ein ganzes Jahr mit den Planungen des interkulturellen Festes am Wochenende verbracht.
Ob musikalisch, tänzerisch oder auch literarisch und kulinarisch, auf dem interkulturellen Fest wurde eine Menge geboten. Bei strahlendem Sonnenschein warteten am Samstag zahlreiche Besucher auf den ersten Höhepunkt: Gruppen aus unterschiedlichen Kulturkreisen sorgten unter anderem mit bunten Tänzen für Unterhaltung. Aber auch abseits des Bühnentreibens gab es allerlei Interessantes zu entdecken und zu schmecken: neben Informationsständen auch die internationale kulinarische Vielfalt. Am frühen Abend wurde den Zuschauern von der Capoeiragruppe "San Cipriano" mit heißen Sambarhythmen und spektakulären Tänzen eingeheizt.
Eine Gruppe russisch-stämmiger Kinder trug den Besuchern traditionelles Liedgut, Tänze und Gedichte vor. Die Kinder kündigten ihre Programmpunkte selbst an, einmal auf russisch und einmal auf deutsch. Eine Mädchengruppe der Goetze-Hauptschule hatte danach ihren großen Auftritt und präsentierte albanische Folklore. Dazu gehörten Tänze und Gesang, dargeboten in traditionellen Gewändern.
Beim gestrigen Bühnenprogramm unterhielten Musikschule und verschiedene Chöre mit Instrumenten und Gesang. Das Gitarrenorchester der Musikschule gab ein Konzert mit lateinamerikanischer Musik im evangelischen Gemeindehaus.
Ein literarisches Schmankerl wurde an beiden Tagen in der Stadtbücherei geboten. Da zu einem interkulturellen Fest natürlich auch Formen der deutschen Kultur gehören, wurden Wilhelm Buschs Geschichten um die beiden Strolche "Max und Moritz" in der Stadtbücherei vorgetragen. Samstags in insgesamt sieben verschiedenen deutschen Dialekten wie schwäbisch, sächsisch oder wienerisch, am Sonntag in verschiedenen Sprachen.
Natürlich wurde die deutsche Übersetzung gleich mitgereicht. Integration für Kinder bot Puppenspielerin Heike Kammer. Die Junge und Mädchen mussten dem von allen ausgegrenzten Hasen Mateo im Stück "Die Karotte der Freundschaft" dabei helfen, Freunde zu finden und lernten so, wie unangenehm Ausgrenzung und wie wichtig ein harmonisches Miteinander ist.