Johnson Controls schließt Betrieb mit 117 Mitarbeitern
Die Abteilung für Bau von Prototypen und Testing in Solingen wird aufgegeben. Burscheid soll von dieser Entwicklung nicht betroffen sein.
Burscheid. Bei dem Burscheider Automobilzulieferer Johnson Controls (JC) kehrt keine Ruhe ein. Nachdem das Unternehmen vor wenigen Tagen den Verkauf der Elektroniksparte bekanntgab und damit auch die Gerüchte um die Trennung vom Innenraumbereich erneute Nahrung bekamen, steht nun fest: JC schließt einen Teil seines Betriebs in Solingen-Merscheid. Betroffen ist die Abteilung für Prototypenbau und Testing sowie alle dort beschäftigten 117 Mitarbeiter.
Schon im Sommer vergangenen Jahres deutete sich zwar die Teilschließung des Standorts, der insgesamt 600 Mitarbeiter hat, an, doch das endgültige Aus ging am Dienstag nicht spurlos am Burscheider Haus mit rund 1500 Mitarbeitern vorüber. „Wir haben die Nachricht heute unseren Mitarbeiterin pro-aktiv kommuniziert“, erklärt Sprecher Ulrich Andree und ergänzt: „Um Unruhe zu vermeiden.“
Da die Ursache für die Schließung allerdings mit der schwierigen Auftragslage in der Automobilindustrie angegeben wird, dürfte diese nicht gänzlich zu vermeiden sein. Auch wenn Andree sagt: „Die Schließung hat nichts mit Burscheid oder anderen Standorten zu tun.“ Selbst eine Schließung des Standortes in Merscheid sei nicht vorgesehen. Allerdings räumt der Sprecher ein, dass es sich bei dem Markt rund um das Automobil um ein „volatiles Geschäft“ handele: „Ich kann Ihnen heute nicht sagen, was in acht Jahren sein wird.“
Mit der Teilschließung am Nachbarstandort setzten sich die Schlagzeilen um Johnson Controls fort. Erst vor zwei Wochen wurde die Rückkehr zum Kerngeschäft ausgesprochen — mit dem Verkauf der Elektroniksparte. Bereits im Herbst des vergangenen Jahres hatte ein Batteriespezialist aus dem Hause Johnson Controls erklärt, dass er nicht glaube, dass im Jahre 2020 rund eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland unterwegs seien. Wohl auch ein Grund für den Rückzug.
Die Gerüchte um den Abschied vom Innenraumbereich, der gerade erst von Burscheid nach Neuss gewechselt ist, wurden in diesem Zusammenhang aber von Andree in den Bereich der Spekulationen verwiesen. Schon im März 2013 machten diese Mutmaßungen in dem Unternehmen die Runde. Offiziell hieß es damals: „Aktuell besteht nicht die Absicht, dieses Geschäftssegment zu veräußern.“
Auch am JC-Standort in Wuppertal fürchten die Mitarbeiter das Aus. Laut Gewerkschaft fordere das Unternehmen dort einen Einschnitt in den Tarifvertrag, ansonsten könne im kommenden Jahr Schluss sein. Falls die Reduzierung der Bezüge hingenommen werde, könne ein Fortbestand bis 2017 in Aussicht gestellt werden, heißt es.