Jubiläumsfeier mit Festumzug, Ausstellung und Musik
Am 18. und 19. September feiert Hilgen sein 500-jähriges Bestehen mit einem großen Fest.
Burscheid. Das Schicksal spielt den Menschen oft einen Streich. Manchmal aber ist es auch für günstige Entwicklungen verantwortlich. In Hilgen wissen sie das ganz genau.
Als vor mehr als zwei Jahren das Straßendorf von den Umbaumaßnahmen der B51 maßgeblich betroffen war, hielt die Gemeinschaft, die lange Zeit keine mehr war, wieder zusammen. Der Initiativkreis wurde ins Leben gerufen, um Hilgen in jeder Hinsicht attraktiver zu machen. "Seitdem hat sich viel verändert", sagt Eggert Schiffler vom Initiativkreis.
Zuerst bauten sie den historischen Brunnen wieder auf, anschließend feierte das Dorf Feste am laufenden Band. Vermutlich wäre ohne die Baumaßnahme ein wichtiges Ereignis verschlafen worden. "Im Zuge des Straßenbaus haben viele gefragt, wie alt Hilgen sei", erinnert sich Schiffler. Nachforschungen ergaben, dass das Dorf erstmals am 1. Oktober 1510 in einer kirchlichen Abgabeliste schriftliche Erwähnung fand. 499 Jahre und 50Wochen später wird gefeiert.
Für das Jubiläumswochenende (18. und 19. September) laufen die Vorbereitungen seit Mitte 2009. Ein besonderer Einsatz, den auch Bürgermeister Stefan Caplan nicht unerwähnt lässt. "Etwas Schöneres als dieses Engagement der Bürger kann sich eine Stadt nicht vorstellen."
Am ersten Festtag, Samstag, 18. September, feiert Hilgen sich selbst. Ab 19.30Uhr geht es in der Max-Siebold-Halle mit Tanz und Musik rund. Waltraud Küpper nimmt die Gäste mit auf eine Zeitreise durch die 500-jährige Geschichte.
"Wie diese genau aussieht, wird nicht verraten", gibt sie sich bedeckt. Außerdem spielen der Orchesterverein Hilgen und die Palm Beach Band. Für gute Laune wollen Parodist Martin Schopps und Animationskünstler Norbert Bechler sorgen. Karten gibt es für fünf Euro im Vorverkauf.
Der zweite Festtag startet um 13.30 Uhr mit einer ökumenischen Andacht auf dem Bahnhofsvorplatz. Eine Stunde später gibt es einen historischen Umzug, bei dem unter anderem der Schützenverein, die Feuerwehr, Kirchen, Kindergärten, die TGH, die Kaltenherberger Heimatfreunde und die EMA-Schule beteiligt sind.
Die Wegstrecke führt vom alten Bahnhof in Richtung Bechhauser Straße über die B51 in Richtung Burscheid bis zur Ecke Witzheldener Straße und dann zur Schulstraße, wo an der Siebold-Halle Endstation sein wird. Dort können die Besucher eine Ausstellung mit historischen Bildern betrachten, zudem zeugen alte Gewerke wie der Nachbau eines Webstuhls und eine alte Blotschenbank vom früher typischen Broterwerb.
Parallel dazu gibt es auf dem Vorplatz ein buntes Programm für Erwachsene, unter anderem mit einer Ausstellung landwirtschaftlicher Geräte aus alter Zeit. Bei Regen findet das Parallelprogramm in der EMA-Turnhalle statt.