Kein Sportabzeichen mehr in den Schulen
Durch die veränderten Bedingungen wird das Sportabzeichen in vielen Schulen nicht mehr abgenommen.
Burscheid. Zuerst Weitsprung, dann sprinten, Kugelstoß und ein Langstreckenlauf, zuletzt schwimmen — beispielsweise so konnte das Sportabzeichen bisher absolviert werden. Die verschiedenen Disziplinen waren in fünf Gruppen eingeteilt, der Sportler konnte aus jeder je eine auswählen. Ab diesem Jahr, dem 100. nach der Einführung des Deutschen Sportabzeichens, sind die Anforderungen anders — und für viele Schulen im Rahmen des regulären Sportunterrichts nicht mehr zu erfüllen.
„In den vergangenen Jahren haben unsere Schüler das Abzeichen automatisch bei den Bundesjugendspielen machen können“, sagt die stellvertretende Schulleiterin der Grundschule Dierath, Corinna Stobbe. „Durch die veränderten Anforderungen ist das nun leider nicht mehr so leicht möglich.“
Der Grund dafür ist die neue Einteilung der Disziplinen. Basierend auf den vier motorischen Grundfähigkeiten Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Koordination kann jeder Sportler von nun an über alle Altersklassen hinweg jede der Einzeldisziplinen wählen.
„Die Bedingungen sind so nicht mehr mit den Bundesjugendspielen konform“, sagt auch Beate Scheurlen von der Burscheider Turngemeinde (BTG). Damit die Schüler aber auch weiterhin das Sportabzeichen in Burscheid machen können, bietet die BTG in Absprache mit den Schulen einen Sportabzeichentag an. Am kommenden Samstag können sich alle interessierten Kinder und Jugendlichen, aber auch Erwachsene das Sportabzeichen kostenlos und ohne vorherige Anmeldung auf dem Sportplatz Griesberg abnehmen lassen.
„Wir freuen uns natürlich über so ein Angebot“, sagt Stobbe. „Aber es wäre schön und begrüßenswert, wenn die Bedingungen in Zukunft so wären, dass wir das Sportabzeichen auch wieder in der Schule anbieten können. So befürchte ich, dass nun weniger Schüler als sonst mitmachen.“ Um das zu verhindern, werben die BTG und die Schulen momentan für den Sportabzeichentag.