Keine Kandidaten fürs Jupa

Statt eines gewählten Jugendparlaments wird es vorerst nur ein Jugendteam geben, das Veranstaltungen plant.

Burscheid. „Ich werde mich wohl in die Reihe der Erfolglosen einsortieren müssen.“ Ernüchtert zieht Megaphon-Leiter Manfred Zenses Zwischenbilanz seiner Bemühungen, das Jugendparlament (Jupa) wiederzubeleben.

Jetzt soll zumindest ein „Burscheider Jugendteam“ gebildet werden, um die wenigen Interessenten nicht sofort wieder zu verlieren.

Im Frühjahr hatte Zenses gezielt mehrere Klassen und Kurse der Real- und der Hauptschule abgeklappert, von denen er sich gesteigertes Interesse an politischem Engagement versprach.

Vor allem Sozialwissenschaftskurse waren darunter. 27 Schülerinnen und Schüler ließen sich schließlich auf einer Liste möglicher Jupa-Kandidaten eintragen.

Doch zu einem ersten Vorbereitungstreffen erschienen davon nur noch vier. „Ich habe dann noch einmal alle angeschrieben und einen zweiten Termin angeboten. Zu dem kamen auch wieder vier Schüler — aber andere als beim ersten Mal “, erzählt Zenses von seinen Erfahrungen.

Auch dieser letzte Strohhalm wurde von ihm ergriffen. Die insgesamt acht Schüler der beiden Treffen erhielten eine weitere Einladung zu einer Besprechung, die vergangene Woche Mittwoch angesetzt war. Diesmal fanden sich sechs Schüler ein, je zur Hälfte aus Haupt- und Realschule.

„Das ist keine Basis für ein Jugendparlament, aber als Burscheider Jugendteam wollen wir mit dieser Gruppe jetzt versuchen, Veranstaltungen zu organisieren vom Billardturnier bis zu Partys“, sagt Zenses — „in der Hoffnung, dass sich daraus vielleicht noch etwas entwickelt“.

Das letzte Jupa war 2008 gewählt worden, verschwand aber bereits nach einem Jahr wieder von der Bildfläche. Schon damals machte der Megaphon-Leiter bei der Suche nach den Gründen dafür keine guten Erfahrungen, obwohl sich die Jupa-Mitglieder überwiegend aus Stammbesuchern des Megaphons zusammensetzten.

„Ich habe alle Mitglieder angeschrieben und einen Fragebogen mitgeschickt, um zu erfahren, was wir falsch gemacht haben“, blickt Zenses zurück. „Bis heute habe ich nicht eine Antwort.“

Die dürren Erfolge seiner Bemühungen haben Zenses frustriert. „Aber das ging den anderen Kollegen, die es vor mir versucht haben, sicher auch so.“ Denn seit der Jupa-Gründung im Jahr 2000 hat es immer wieder ähnliche Versuche gegeben, die Interessenvertretung der Burscheider Jugendlichen am Leben zu erhalten.

Das „Burscheider Jugendteam“ trifft sich das nächste Mal am Mittwoch, 13. Juli, um 17 Uhr im Jugendzentrum Sträßchen. Weitere Interessenten sind natürlich willkommen.