Kleine Cannabis-Plantage für den Hausgebrauch
Bei der bundesweiten Razzia gab es auch zwei Durchsuchungen im Kreisgebiet – eine davon in Burscheid.
Burscheid. Bei dem bundesweiten Schlag gegen die Betreiber von Cannabis-Plantagen waren Polizeibeamte am Montag Früh gegen 6 Uhr auch in Burscheid aktiv. Die Wohnung eines 50-Jährigen wurde durchsucht und eine Plantage mit insgesamt 42 Cannabis-Pflanzen und dem dazugehörigen Equipment sichergestellt. Zum Vergleich: Zeitgleich schleppten die Ermittler aus einer Lagerhalle im nahen Solingen rund tausend Pflanzen heraus.
"Eher für den Hausgebrauch" sei die Burscheider Plantage gewesen, schätzt man den Burscheider Fall daher bei der Kreispolizei auch als "kleinen Fisch" ein. Bei etwa der Hälfte der Pflanzen handelte es sich um Setzlinge. Der Mann, der nach BV-Informationen in Grünscheid lebt, wurde auch nicht festgenommen.
Gleiches gilt für einen 41-jährigen Geschäftsmann aus Erwitte (Kreis Soest), der in Bergisch Gladbach ein Geschäft betreibt. Den dortigen PC nahmen die Beamten gestern Morgen mit, weil darauf offenbar Adressen von Kunden gespeichert sind, die der Mann dann mit Cannabis von seiner Plantage im heimischen Erwitte belieferte.
Der bundesweite Einsatz wurde vom Landeskriminalamt NRW geführt. Insgesamt durchsuchten rund 1500 Polizeibeamte mehr als 200 Objekte. Der Schwerpunkt lag dabei auf Nordrhein-Westfalen: Hier verteilten sich allein schon 420 Beamte auf 63 Wohnungen. Ausgangspunkt der Ermittlungen war ein Aachener Großhandel gewesen, der das für den Cannabis-Anbau notwendige Zubehör verkauft haben soll.
Der letzte spektakuläre Cannabis-Fund in der Nachbarschaft ereignete sich im Oktober 2006. Damals stieß die Kreispolizei nach dem Tipp eines Spaziergängers in Tente auf eine hochprofessionelle Plantage, die sich auf vier Hallen verteilte.