Wetterfahne kippt vom Kirchendach
Innenstadt: Das zwölf Kilogramm schwere Kupfergestänge wurde Donnerstagmittag in der Dachrinne des Kirchenschiffs am Markt entdeckt.
Burscheid. Mit lautem Getöse muss die Wetterfahne vom Kirchenschiff der Evangelischen Kirche in der Innenstadt wohl schon in den vergangenen Tagen heruntergekracht sein - vielleicht in einer stürmischen Nacht. Bemerkt hatte es bis gestern keiner. Doch gegen Mittag entdeckte die Küsterin das zwölf Kilogramm schwere Kupfergestänge mit dem blasenden Erzengel, dem Pelikan und der Taube in der Dachrinne.
Sofort wurde der Liegenschaftsbetreuer der Gemeinde, Peter Fiekers, informiert - allerdings erhielt er bei der telefonischen Übermittlung eine andere Nachricht: aus der Wetterfahne wurde der Wetterhahn von der Kirchturmspitze. Und damit spitzte sich auch die Dramatik zu. Der Wetterhahn einer Kirche zur besten Marktzeit womöglich direkt neben einem Stand eingeschlagen? "Wenn der Hahn heruntergefallen wäre, hätten wir heute auch in der Bild-Zeitung gestanden", ist Fiekers sicher. Zum Glück für alle Beteiligten: Es gibt nur einen wahrscheinlich geringfügigen Materialschaden.
"Die Schrauben sind durchgerostet", erklärt der Hilgener Dachdeckermeister Eberhard Gerlach, der in wenigen Minuten am Ort des Geschehens eintreffen konnte, weil er zurzeit am alten Badehaus tätig ist. "Wahrscheinlich muss ich die Überreste herausbohren und nur neue Schrauben einsetzen." Die bewegliche Eisenstange, die die Fahne im Wind hält, ist im Dach der Kirche eingelassen. Anfang kommender Woche will Gerlach mit einem Kran in luftige Höhe steigen, um die Fahne wieder mit dem Stab zu verbinden.