Köln-Krimi: Auf Möderjagd im Zahnarztkittel
Dr. Leocardia Kardiff ermittelt in ihrem dritten Fall und spürt dabei dem Bösen auf den Zahn.
Köln. Es ist ein ziemlich merkwürdiger Patient, der die Kölner Zahnärztin Dr. Leocardia Kardiff, kurz Leo, bei ihrem nächtlichen Notdienst aufsucht. Eine Krone ist ab gebrochen und auch einen gesunden Zahn hat die harte Nuss in der Schokolade demoliert. Doch dass sind nicht die einzigen Sorgen des kleinen dicken Patienten, der höllische Schmerzen hat. Im Behandlungsstuhl stammelt er etwas von einer Frau in Lebensgefahr und flieht, kurz nachdem ihm Leo eine Betäubungsspritze verpasst hat, aus der Praxis.
Die Zahnärztin macht sich große Sorgen und schlittert in ihren nächsten Kriminalfall. Denn merkwürdig ist es schon — im Mietshaus des flüchtigen Patienten ist auch eine 19-jährige Studentin spurlos verschwunden und von dem Mann selbst gibt es ebenfalls keine Spur. Gesucht wird die junge Annika auch von deren Freundin Malu, die selbst in dem Haus in Deutz gewohnt hat. Von dort ist sie geflohen, weil der alte Mann ihr nachgestellt hat. Und nun ist auch ihre Nachmieterin ins Visier des Spanners geraten.
Nicht gerade glücklich ist Leo’s Freund Jakob, als er von den erneuten Ermittlungen seiner Geliebten hört. Da verwundert nicht, ist Jakob doch Kommissar bei der Kölner Kripo. Den Fall der beiden Vermissten zieht er trotz des Widerstands des selbstverliebten Oberstaatsanwalts an sich und beginnt mit seinem Team nach den beiden Verschwundenen zu suchen. Dabei stößt er auf merkwürdige Dinge: Malu hat selbst eine kriminelle Karriere im Drogenmilieu hinter sich, der ältere Mann hat seine Nachbarin mit viel Technik ausspioniert und die verschwundene Studentin hat in Bocklemünd bei einem Begleitservice gearbeitet.
Für Leo macht es die Doppelrolle als Zahnärztin und Hobbyermittlerin nicht leichter, als plötzlich ihr Vater in seiner alten Praxis in Sülz auftaucht und ihr verkündet, dass er von seiner Frau vor die Tür gesetzt worden ist und nun bei ihr einziehen will. Wirklich Freude kommt da nur bei Leo’s beiden 16-jährigen Töchtern auf. Doch Leo lässt sich davon nicht abschrecken und bleibt der mysteriösen Entführung auf der Spur.
„Der Tod bohrt nach“ ist der neue Köln-Krimi der Autorin und Schauspielerin („Tatort“, „Lindenstraße“) Isabella Archan, die in Graz geboren wurde und die seit 2002 in Köln lebt. Er ist Teil einer Trilogie, die mit ihren so spannenden wie schrägen und humorvollen Geschichten zu begeistern weiß. Liebevoll werden die unterschiedlichen Charaktere gezeichnet und auch mal freundlich aufs Korn genommen.
Termine: Am 4. Juli gibt es eine Premieren-Lesung mit Isabella Archan um 19.30 Uhr in der Kölner Buchhandlung Eselsohr an der Altonaer Straße 55. Weitere Lesungen gibt es unter anderem am 14. September in Düsseldorfer Polizeipräsidium (19 Uhr) und am 15. September im Horizont-Theater am Thürmchenswall 25 in Köln (19 Uhr).
Isabella Archan: Der Tod bohrt nach, Emons Verlag, 384 Seiten, 11.90 Euro.