Weltstars vor dem Kölner Dom

Vom 1. bis zum 3. August kommen Van Morrison, Patti Smith und Joan Baez zu drei Konzerten auf den Roncalliplatz. Am Donnerstag startet der Kunstrasen in Bonn.

Weltstars vor dem Kölner Dom
Foto: dpa/Reuters

Köln/Bonn. Ernst-Ludwig Hartz bringt als Bonner Konzertveranstalter Weltstars wie Van Morrison, Patti Smith und Joan Baez auf den Kölner Roncalliplatz. Für das Patti-Smith-Konzert gibt es noch Restkarten. Am Donnerstag startet der Bonn Kunstrasen mit einem Auftritt von Musiklegende Tom Jones. Zu Gast sind unter anderem auch Steve Winwood, Alanis Morissette, Fanta 4, die Simple Minds und Limp Bizkit.

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Was bedeutet der Kölner Roncalliplatz für Sie als Konzertveranstalter?

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Ernst-Ludwig Hartz: Das ist einer der schönsten Plätz Köln. Das letzte große Konzert habe ich dort vor etwa 20 Jahren mit dem Rheinischen Musikfest veranstaltet. Damals stand Klaus Schulze auf der Bühne vor dem Dom. Ein Konzert dort auf die Beine zu stellen, ist eine echte Herausforderung, weil dort nichts vorhanden ist. Man muss ähnlich wie beim Bonner Kunstrasen alles mitbringen und aufbauen. Aber bei so einem tollen Platz nimmt man das gerne in Kauf.

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Wie lange dauert es, bis auf dem Platz alles für die Konzerte mit den Weltstars fertig ist?

Hartz: Wir starten am Montag vorher. Zunächst wird die Bühne aufgebaut. Dann kommt der Backstagebereich mit den Künstlergarderoben, die wir in großen Containern unterbringen. Zum Schluss folgt die Technik mit dem Licht und dem Ton am Dienstag sowie am Mittwoch die Bestuhlung. Vor Ort sind mehrere Sattelschlepper im Einsatz, die das Material an Bord haben. In den Stoßzeiten sind 80 bis 100 Mitarbeiter am Roncalliplatz beschäftigt.

Wie schwer war es, die Genehmigung für das Open Air auf dem Roncalliplatz zu bekommen?

Hartz: Es ist nicht einfach, den Platz für große Veranstaltungen zu bekommen. Aber wir haben die Unterstützung der Stabsstelle Kultur bei der Stadt bekommen und auch das Konzept, Weltstars vor den Dom zu bringen, hat uns geholfen.

Das Line-up ist sehr hochkarätig.

Hartz: Bei Patti Smith ist es der einzige Auftritt in Deutschland. Anfangs wollte sie kein Konzert hier geben, aber der Platz hat Smith dann schnell überzeugt. Bei Van Morrison gibt es nur zwei bis drei Konzerte in Deutschland. Ihn hatten wir bereits in den vergangenen Jahren auf dem Bonner Museumsplatz und am Tanzbrunnen zu Gast. Auch er war vom Roncalliplatz sofort begeistert. Joan Baez hatte für ihre Abschiedstour besondere Auftrittsorte gesucht und nun auch gefunden. Angefragt haben wir den Platz im vergangenen Sommer, so lange laufen auch schon unsere Planungen.

Charles Aznavour musste als Vierter absagen.

Hartz: Ja, der gebrochene Arm hat den Auftritt nicht zugelassen. Er hat unter anderem auch für die Royal Albert Hall in London abgesagt. Jetzt suchen wir nach einem Ersatztermin Anfang Oktober. Die gekauften Karten bleiben selbstverständlich gültig.

Der Kartenvorverkauf für die Konzerte vom 1. bis zum 3. August war sehr erfolgreich.

Hartz: Ja, Joan Baez und Van Morrison waren sofort ausverkauft. Für Patti Smith gibt es nur noch einige wenige Restkarten. Der wunderbare Ort kommt nicht nur bei den Künstlern, sondern auch beim Publikum sehr gut an. Wir haben dort eine Kapazität von 4000 Sitzplätzen.

Wird die Reihe mit den Weltstars im kommenden Jahr fortgesetzt?

Hartz: Ja, das ist geplant. Wir stehen schon in Gesprächen mit mehreren Künstlern. Genaues kann ich dazu aber noch nicht sagen, dafür ist es noch zu früh.

Was waren Ihre ersten Begegnungen mit dem Roncalliplatz?

Hartz: Ich bin gebürtiger Godesberger und habe den Platz als Kind bei den Besuchen im Dom erlebt. Später habe ich dann auch Konzerte auf dem Platz gesehen — darunter waren Luciano Pavarotti, Bap und Massive Attack. Mich hat die besondere Atmosphäre dort immer sehr begeistert. Das ist was Besonderes.

Gibt es noch andere Plätze, auf denen Sie gerne Konzerte veranstalten würden?

Hartz: Wir haben schon so viele Spielstätten gehabt und mit dem Kunstrasen in Bonn vor sieben Jahren auch einen neuen Spielort geschaffen. Toll fand ich auch den Platz am Butzweiler Hof, wo ich das Bizarre-Festival veranstaltet haben. Leider mussten wir da wegen der geplanten Bebauungspläne weichen und sind dann nach Weeze gegangen. Außerdem waren wir mit Konzerten auch im Kölner Stadion. Dort hatten wir Stars wie Michael Jackson, Pink Floyd und Genesis zu Gast. Aber an die Atmosphäre des Roncalliplatzes kommt ein Stadion nicht hin.

Was sind in diesem Jahr beim Bonner Kunstrasen die Highlights?

Hartz: Wir beginnen an diesem Donnerstag mit einem Konzert mit Tom Jones. Am Freitag gibt es dann für den Nachwuchs Lina und am Samstag kommen LaBrassBanda und Querbeat zum Kunstrasen. Am Sonntag gibt es außerdem das beliebte Klassik-Picknick bei freiem Eintritt. Zu meinen persönlichen Highlights zählt auf jeden Fall Steve Winwood am 5. Juli und Alanis Morissette am 18. Juli. Toll ist auch das Aufeinandertreffen von Supertramp’s Roger Hodgson und John Illsley von den Dire Straits, so etwas gab es noch nie.

Gibt es noch Karten für die Konzerte auf dem Bonner Kunstrasen?

Hartz: Es gibt Karten für fast alle Termine, nur das Gastspiel von Fanta 4 am 20. Juli ist bereits ausverkauft.