Digital Virtueller Rundgang durch Köln
Köln. · In Zeiten der Corona-Krise bleiben Museen, Sehenswürdigekeiten und andere Institutionen in der Domstadt geschlossen. Im Internet kann man diese aber weiter besuchen – ein Überblick.
Viele Menschen vermissen in der Corona-Krise die Möglichkeit, ein Museum oder ein Konzert zu besuchen. Dabei bietet aktuell das Internet über die Social-Media-Kanäle verstärkt die Chance, trotz allen Schließungen zu Hause vom Sofa aus Kultur und andere Dinge ganz bequem zu erleben. So stellt die Phiharmonie gerade Videos vergangener Konzerte ins Netz, auch vom Zoo gibt es über Facebook, Twitter, Instagram & Co Neuigkeiten und Geschichten ebenfalls als Videos im Internet.
Museum Ludwig: Um eine schnelle Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern, bleibt das Museum Ludwig mindestens bis einschließlich 19. April für die Öffentlichkeit geschlossen. Aber die Social-Media-Kanäle auf Facebook, Instagram und Twitter sind weiterhin aktiv und bieten jetzt ein spezielles Programm. „Wir vermissen unser Publikum bereits sehr. Wir freuen uns daher ganz besonders über Ihre Kommentare und einen Austausch“, sagtt Yilmaz Dziewior, Direktor des Museum Ludwig. Die bereits bestehenden Serien sind #MondaysatLudwig, in der einzelne Werke aus der permanenten Sammlung vorgestellt werden, oder auch die Serie #newatludwig, in der alle Neuankäufe präsentiert werden. Neu hinzugekommen ist seit dieser Woche eine eigene Quiz-Reihe, die Themen wie die Sammlung Haubrich oder die Kunstrichtung Pop Art aufgreift.
Zu den Höhepunkten bei Instagram gibt es als digitale Rundgänge ebenso die aktuellen Ausstellungen „Blinky Palermo. Die gesamten Editionen. Die Schenkung Ulrich Reininghaus“, als auch die Präsentation im Fotoraum „Stille Ruinen. F. A. Oppenheim fotografiert die Antike“. In den kommenden Wochen werden weitere Führungen, die normalerweise im Museum angeboten werden, auf Instagram und Facebook digital umgesetzt. Dabei werden auch die Wünsche der Social-Media-Abonnenten berücksichtigt.
Der Instagram-Kanal „WDR3imMuseum“ hat gerade seine neue Video-Reihe #alleinimmuseum mit Yilmaz Dziewior gestartet. Darin führt der Direktor seine Lieblingsarbeit und weitere Höhepunkte aus der Sammlung des Museum Ludwig vor. Seit Freitag zeigen Mitarbeiter aus dem Museum Ludwig, was sie im täglichen Leben inspiriert. Das Museum Ludwig möchte auf diese Weise kleine Lichtblicke im Alltag bescheren. Es wird Empfehlungen für Podcasts, Filme, Interviews und mehr geben.
Stadtmuseum: Auch das Kölnische Stadtmuseum hat seine digitalen Angebote ausgeweitet. Auf Facebook, Instagram und Twitter berichten die Mitarbeiter täglich von spannenden Geschichten aus der Vergangenheit, besonderen Objekten oder Stichtagen und geben Einblicke in die nächste Ausstellung „50 Johr Bläck Fööss“. Ab kommender Woche werden die Ausstellungsmacher zudem mit kurzen Videos direkt zu den Besucherinnen und Besuchern sprechen – und in lockerer Form von ihren Lieblingsexponaten erzählen. Auch ein Besuch der Internetseite des Hauses lohnt sich. Hier können die Besucher beispielsweise digital an der Tafelausstellung zur Geschichte des Roncalliplatzes „entlangschlendern“, die aktuell auf dem Bauzaun des Dom-Hotels zu finden ist.
NS-Dok: Ein umfangreiches Angebot im Internet gibt es auch beim NS-Dokumentstionszentrum. Dort findet sich online zum Beispiel ein virtueller 360 Grad-Rundgang durch die Dauerausstellung im El-De-Haus am Appellhofplatz. Dabei kann man auch die Sonderausstellungen zu „I.G. Farben und dem Konzentrationslager Buna-Monowitz“ sowie „Kriegsenden in Köln“ einsehen. So dieser Schau gibt es auch über eine Web-App umfangreiche Materialen, die man online nutzen kann. Das gilt auch für die „I.G. Farben“-Wanderausstellung. Hierzu ist eine Begleitpublikation des Fritz-Bauer-Instituts online einsehbar. Spannend ist außerdem die Website „Jugend in Deutschland 1918-1945“. Zur Ausstellung „Begeistert! Unangepasst? Ausgegrenzt! - Jugend im Nationalsozialismus 1933 – 1945“ entstand das neue, in dieser Form und diesem Umfang weltweit wohl einzigartige Internetportal, zudem es von der Website des NS-Dok einen Link gibt.
Comedia-Theater: Auch die Kölner Theater machen mit. So zeigt das Comedia-Theater online Theaterstücke für Kinder. Los geht es mit „Agentur für Diebstahl“ für Kinder ab 6 Jahren unter folgendem link: https://vimeo.com/366542577. Zum Stück: „Es gab einmal eine Stadt, in der alle Einwohner Diebe waren.“ Diese Idee einer auseinander driftenden Gesellschaft war für das Team um Regisseurin Anna Vera Kelle Ausgangspunkt zu einer Untersuchung über die Verteilung von Besitz in unserer Welt. Warum gibt es Armut? Und warum eigentlich Reichtum? Was passiert, wenn jeder jeden beklaut und am Ende des Tages die Wohnungen leergeräumt und alle zufrieden dabei sind? Alle sind gleich und keine ist reicher als die anderen. Doch als ein neuer Bewohner die Stadt betritt, der kein Dieb sein möchte, kommt alles durcheinander. In einer humorvollen, altersgerechten und bildhaften Versuchsanordnung untersuchen drei Spieler*innen die Ursachen von Armut und Reichtum. Sie suchen gemeinsam mit ihrem Publikum nach Lösungen für die drängende Frage: Wem gehört die Welt?
Dom: Natürlich ist auch die wichtigste Sehenwürdigkeit Kölns, der Dom, mit einem digitalen Angebot im Netz vertreten: Zwei mal am Tag, morgens und abends, werden Gottesdienste online übertragen. Bei der Heiligen Messe kann man auch eine virtuelle Kerze anzünden und damit ein seine Anliegen verbinden. Montags bis samstags, 8 Uhr (sonntags 10 Uhr) Heilige Messe, 18 Uhr Rosenkranzgebet und 18.30 Uhr Heilige Messe über das Online-Angebot des Domradios. Und virtuell lässt sich der Kölner Dom ebenso intensiv erfahren, wie in echt. Das Virtual-Reality-Projekt „Der Kölner Dom in 360 Grad“ des WDR macht dies möglich. Man kann den Dom besuchen, in drei Dimensionen durch die gotische Kathedrale wandeln, ganz vom heimischen Wohnzimmer aus. Weitere virtuelle Rundgänge gibt es auch auf der Homepage des Kölner Doms. Hier geht es durch das Gotteshaus und durch die Domschatzkammer.
Sportamt: Die Corona-Krise trifft alle hart, auch Sportliebhaber. Das Sportamt der Stadt Köln hat deshalb eine Sonderaktion auf die Beine gestellt. Unter dem Namen SPORT@HOME steht wird ab sofort ein kostenloses Online-Sportprogramm übertragen. Unter der professionellen Anleitung von fit.Köln-Experten, wie etwa Kölner Haie- und DBB-Athletikcoach Arne Greskowiak und Übungsleitern der Kölner Sportvereine, können Menschen zu Hause trainieren. Das sorgt für sportliche Ablenkung in schwierigen Zeiten und ist zudem eine hervorragende gesundheitliche Vorbeugung, die auch der Psyche gut tut. Für Kölns Sportdezernenten, Robert Voigtsberger, ist das kostenlose Angebot eine hervorragende Möglichkeit für alle in der Corona-Krise: „Die aktuelle Situation und vermutlich auch die kommenden Wochen werden uns noch viel abverlangen. Die Online-Medien bieten uns da wunderbare Möglichkeiten, damit uns zuhause nicht die Decke auf den Kopf fällt. Das Fitness-Programm mit einem professionellen Coach für die eigenen vier Wände ist großartig. Trotz Schließungen von Studios und Sportanlagen muss so keiner auf Sport verzichten, ohne großen Aufwand und wohl dosiert. Bleiben Sie zuhause und bleiben Sie fit - trotz Corona-Krise!“ Ab sofort startet täglich um 18.30 Uhr eine etwa 20-minütige Trainingseinheit, die auf den Social Media Accounts von fit.KÖLN übertragen wird.