Worum geht es bei der TV-Komödie „Landfrauen - Wir können auch anders!“
Fernsehen Dreharbeiten im Bergischen Land
Köln · In der Fernsehkomödie „Landfrauen - Wir können auch anders!“ (ARD, Freitag, 2. Juni, 20.15 Uhr) hat die Kölner Schauspielerin Ines Marie Westernströer („Tatort“ aus Saarbrücken) eine der Hauptrollen übernommen.
Gedreht wurde vor der Haustür - im Bergischen Land. Wir haben mit Westernströer über das Leben auf dem Land und in der Stadt sowie über ihre Arbeit als festes Ensemblemitglied beim Schauspiel Köln gesprochen.
Ines Marie Westernströer: Die junge Großstädterin Laura verschlägt es in ein kleines Dorf im Bergischen Land. Dort trifft sie den Bauern Paul und eine Gruppe von Landfrauen. Was Laura auf dem Land erlebt, darum geht es in unserer Komödie.
Wie wird mit dem Gegensatzpaar Stadt und Land gespielt?
Westernströer: Das Leben in der Stadt unterscheidet sich sehr von dem in der Stadt. Im Film wird eine gute Balance zwischen diesen beiden verschiedenen Lebensmodellen geschafft. Keines wird verurteilt. Denn jedes hat seine Berechtigung.
Was sind die Landfrauen für eine Gruppe?
Westernströer: Das ist eine sehr durchmischte Gruppe mit sehr unterschiedlichen Charakteren. Trotzdem gibt es unter den Frauen einen starken Zusammenhalt und eine große Loyalität. Sie stehen füreinander ein, helfen einander und machen sich als starke Frauen von den Männern im Dorf unabhängig. Aber sie vertreten auch unterschiedliche Positionen. So hat Katja, die ich spiele, ein zwiespältiges Verhältnis zu der Neuen. Die hat ein großes Herz, wurde aber massiv enttäuscht. Sie verschließt sich zunehmend, um nicht erneut verletzt zu werden. Katja tritt nach außen als sehr raue und harte Frau auf, sie hat aber als sehr emotionale Person einen weichen Kern. Das macht diese Rolle für mich spannend.
Wie nahe steht Ihnen Katja persönlich?
Westernströer: Ich unterscheide mich sehr von Katja. Ich bin ein sehr offener Mensch, dem man seine Emotionen leicht ansieht. Katja versteckt sich dagegen hinter ihrer harten Fassade. Aber als Schauspielerin sind Figuren, die so unterschiedlich sind, durchaus reizvoll.
Sie sind in Bochum geboren und leben in Köln. Welche Beziehung haben Sie zum Land?
Westernströer: Ich bin ein absoluter Stadtmensch und brauche das Leben um mich herum. Dass ich in Köln direkt im Haus ein Café habe und dass das nächste Kino nicht weit davon entfernt liegt, macht mich glücklich. Das Land ist schön für einen Tagesausflug, dann ist es aber auch wieder gut.
Das Bergische Land war der Drehort. Kannten Sie diese Region schon vor den Dreharbeiten?
Westernströer: Ich kenne das Bergische Land sehr gut, weil ich häufiger mit Freunden dort zum Wandern unterwegs bin. Die Landschaft und die Natur sind dort, gerade jetzt im Frühling, besonders schön. Beim Drehen haben wir uns im Bergischen Land sehr wohlgefühlt. Die Menschen waren vor Ort sehr offen, herzlich und gastfreundlich. Die Leute haben sich gefreut, dass ihr Dorf so im Fokus steht. Das hat man in Städten wie Köln oder Berlin, wo sehr viel gedreht wird, nur selten.
Wie gut gefällt Ihnen Ihre Wahlheimat Köln?
Westernströer: Ich fühle mich in dieser Stadt zu 100 Prozent zu Hause. Ich liebe die Menschen in Köln und mag ihren Humor und ihre Offenheit sehr. Wenn man zum Beispiel auf seine U-Bahn wartet, kommt man mit den Kölnern schnell ins Gespräch. Sie sprechen einen direkt an. Daher hat es nicht lange gedauert, bis Köln zu meiner Heimat geworden ist.
Sie gehören auch seit längerer Zeit als Darstellerin zum Ensemble des Kölner Schauspiels.
Westernströer: Ich bin festes Ensemblemitglied. Im Moment arbeite ich allerdings etwas weniger für das Theater, um etwas mehr Zeit für das Drehen zu haben. Aber ich stehe trotzdem sehr gerne als Schauspielerin auf der Bühne.
Wie erleben Sie das Depot in Mülheim als Interimsspielstätte?
Westernströer: Das Depot ist ein toller Ort. Ich liebe es, bis spät am Abend im wunderschönen Carlsgarten zu sitzen. Keinen stört es dort, wenn es mal etwas lauter wird. Ein Problem war die Akustik in den alten Industriegebäuden. Aber das hat das Schauspiel inzwischen gut in den Griff bekommen. Da gibt es keinen Unterschied mehr zu andern Theatern. Aber der Wunsch, wieder in Richtung Offenbachplatz zu ziehen, ist bei allen Beteiligten groß. Schön wäre es, wenn das Carlswerk in Mülheim auch nach dem Umzug als Quartier für die Kultur erhalten werden könnte. Das wäre für Köln genauso wichtig, wie für den Stadtteil.
Was ist für Sie reizvoller, das Drehen oder die Theaterbühne?
Westernströer: Beide Bereiche haben ihren ganz eigenen Reiz und ihre ganz eigene Arbeitsweise. Beim Film kann man viel feiner spielen, aber ich liebe es auch, mich auf der Bühne voll zu verausgaben. Das würde mir schon fehlen, wenn ich nur noch drehen würde. Und im Moment funktioniert zum Glück einfach beides sehr gut bei mir.