So bekommen die Arbeiten den Raum, sich zu entfalten, in ihrer differenzierten Farbigkeit zu glühen, zu flimmern oder in sich zu versinken, mit den Nachbarbildern in einen Dialog zu treten oder als Schichtungen eine eigene Bildwelt zu entfalten. „Meine Arbeiten sind eine Einladung zum Schauen und zum Entdecken, wenn sich die Besucher darauf einlassen. Jeder hat seine eigene Vorstellung von Farbe und verbindet damit subjektive Erlebnisse. Farben können so auch Erinnerungen auslösen“, sagt die in Münster geborene Künstlerin.

Dabei experimentiert sie in ihrem Atelier auch immer mit den Farben, so wenn Messmann verschiedene Papierproben einsetzt und den Auftrag der Farben darauf verändert. Die Linien, Strukturen und Muster beeinflussen zudem die Wirkung der Farben. Auch der Trocknungsprozess und die Lagerung verändern diese, genauso wie das Licht, in dem sie gerade zu sehen sind. „Ich lasse dabei auch immer dem Zufall Raum und bin offen dafür. Trotzdem arbeite ich sehr bewusst mit den Farben und Strukturen.“

Im Atelier entstehen die kleinformatigen Arbeiten zunächst für sich alleine. Dann werden sie bei der Hängung verschieden gruppiert oder auch schon mal einfach übereinandergestapelt. „Meine Beschäftigung mit der Farbe ist ein langer Arbeitsprozess, der schon seit 2007 andauert“, berichtet Messmann, die ihr Studium zwischen 1974 und 1986 in Münster und Karlsruhe absolviert und als Meisterschülerin abgeschlossen hat.

Texte, die wie naturwissenschaftliche, lexikalische Aufzählungen die Wechselwirkung von Farben und Sprache entdecken lassen, verdichten die Wahrnehmung und lenken den Blick auf Gemeinsamkeiten und Reibungspunkte von visueller Welt und Sprache. 

Service: Bärbel Messmann in der Artothek, Am Hof 50, Köln, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 13 bis 19, Samstag 13 bis 16 Uhr. Die Ausstellung läuft noch bis zum 27. April.