Einkaufen Einkaufen wie im „Siebten Himmel“
Köln · Als großes Experiment im hippen Kölner Viertel war man beim „Siebten Himmel“ 2013 an den Start gegangen. Mit der eigenen Buchhandlung wollte der Verlag Bastei Lübbe in seiner Heimatstadt eine Erlebniswelt für die Kunden eröffnen.
„Wir haben mit einem kuratierten Buchsortiment begonnen, das wir in den vergangenen Jahren passgenau auf unsere Klientel zugeschnitten haben und mit dem wir uns auch nur wenige Kompromisse leisten. Dazu kamen ausgewählte Non-Book-Artikel von Design über Kosmetik und Mode bis zur Papeterie“, erinnert sich Ines Reißaus, eine von zwei Geschäftsführerinnen im „Siebten Himmel“.
Dafür standen 250 Quadratmeter Ladenfläche eines ehemaligen Internetcafés an der Brüsseler Straße zur Verfügung, die für das ambitionierte Projekt komplett umgebaut wurden. „Ich hatte durch einen Zufall davon gehört, dass dieses Geschäftslokal frei wurde. Auch vor zehn Jahren war das Viertel mit seinen kleinen Läden, Cafés und Boutiquen schon ziemlich angesagt, allerdings auch noch etwas verschlafen. Das hat sich in den vergangenen zehn Jahren geändert“, sagt Reißaus.
Aus dem Experiment
wird ein Erfolgsprojekt
Inzwischen ist aus dem Experimentierlabor ein Erfolgsprojekt geworden, sodass man direkt nebenan in diesem Jahr die zweite Filiale eröffnet hat. „Die Beratungskompetenz unseres inzwischen fünfköpfigen Teams macht neben dem attraktiven und besonderen Sortiment einen großen Teil unseres Erfolgs aus. Wir haben uns im Stadtteil etabliert, es kommen aber auch Stammkunden aus Berlin und anderen Städten“, berichtet Buchhändlerin Jutta Sauerwald, die 2017 aus Hamburg nach Köln gezogen ist, um als zweite Geschäftsführerin im „Siebten Himmel“ zu arbeiten.
Über eine Erweiterung des Concept Stores hatte man sich schon länger Gedanken gemacht: „Als dann im Januar dieser Laden mit seinen 60 Quadratmetern frei wurde, haben wir sofort zugeschlagen. Wir haben gemerkt, dass wir mehr Platz für unser Sortiment brauchen. So können wir hier bei der Papeterie mehr in die Tiefe gehen und Bücher sowie Magazine frontal präsentieren. Gerade in der Papeterie sehen wir ein großes Potenzial für unser Geschäft“, erklärt Sauerwald.
Im zweiten „Siebten Himmel“ dominieren Flieder und Gelb
Ein Durchbruch zu den benachbarten Geschäftsräumen war wegen der baulichen Begebenheit nicht möglich. So entschloss man sich für den zweiten „Siebten Himmel“, dessen Eingangstür nur wenige Meter vom Hauptgeschäft entfernt liegt. Trotz des gleichen Namens ist das Erscheinungsbild der zweiten Filiale komplett anders gestaltet worden. Während im ersten Laden warme Naturtöne die Atmosphäre bestimmen, wird der neue „Siebte Himmel“ von den Farben Gelb und Flieder dominiert.
„Der Raum liegt im Souterrain und sollte hell und einladend werden - ein echter Platz an der Sonne, auch wenn der Sommer draußen mal ziemlich verregnet ist. Wir haben hier sehr flexibel einsetzbare Regale und reichlich Stauraum. Das Geschäft wird bislang sehr gut angenommen. Mit den hellen Farben ist es ein Eyecatcher, der auch viel Laufkundschaft anzieht“, berichtet Reißaus.
Das Publikum im „Siebten Himmel“ ist mit einem Altersdurchschnitt zwischen 30 und 40 Jahren jünger, als dies sonst in den Buchhandlungen üblich ist. „Das hat sich in der neuen Filiale noch einmal verstärkt. Dass wir hier kein Sortiment von der Stange haben, erkennt der Kunde in beiden Läden sofort. Wir bieten hier eine Mischung, welche die Leute anzieht, weil sie diese Kombination anderswo nicht finden. Und unser Belgisches Viertel ist ein Ort, an dem man etwas Besonderes erwartet und an dem man gut zwischen den kleinen Geschäften bummeln und sich inspirieren lassen kann“, freut sich Sauerwald.
Service: Siebter Himmel, Brüsseler Straße 65 und 67, Köln, Öffnungszeiten: 10 bis 19 Uhr