Wie ist das Duo Colin entstanden?
Musik Indie-Pop aus der Zweizimmerwohnung
Köln · Mit dem Song „Text At Night“ liefert das junge Indie-Pop-Duo Colin ihren neuen musikalischen Beitrag. Begleitet von einem rockigen Instrumental geht es inhaltlich um das “Drunk-Texting” eines Ex-Partners und die einhergehenden Gefühle.
Der Text und die Musik stehen leicht im Kontrast zueinander, was dem Song einen jugendlichen Leichtsinn, und sein Ohrwurm-Potenzial verleiht. Colin arbeitet mit dieser, und der Vorgängersingle „Call Me A Mess“ auf eine EP hin, sodass sich ein inhaltlicher Faden durch alle Singles zieht und die Hörer auf eine emotionale Reise durch eine Trennung mitgenommen werden. Selbstreflexion, Wut, Trauer aber eben auch Leichtsinn und tanzbare Instrumentals sind wesentliche Merkmale der Musik von Colin. Wir haben mit Colin Kniewe und Jonas Klunkert über ihr Bandprojekt gesprochen.
Colin Kniewe: Colin war zunächst mein Soloprojekt. Für ein Konzert habe ich auf Instagram einen weiteren Musiker gesucht. Jonas hat sich bei mir gemeldet. Nach gut einem Jahr mit gemeinsamen Konzerten ist eine Freundschaft zwischen uns entstanden und wir haben beschlossen, dass aus Colin ein Duo wird. Wenn wir live spielen, nehmen wir noch einen Bassisten dazu. Geplant ist, die Band bei Konzerten weiter zu vergrößern.
Wie sind Sie zur Musik gekommen?
Jonas Klunkert: Ich habe mich schon immer für Instrumente interessiert und später auch in einer Schulband gespielt. Bei mir hat Musik im Elternhaus auch immer eine große Rolle gespielt.
Kniewe: Ich hatte irgendwann Lust, selbst Musik zu machen, und habe mir daraufhin alles auch selbst beigebracht.
Ihr Ziel ist jetzt die erste EP.
Kniewe: Wir bringen gerade im Rhythmus von acht Wochen neue Singles heraus und am Ende wird daraus dann die EP. Insgesamt soll diese dann sechs Stücke enthalten. Wir planen, die EP zum Jahresende zu veröffentlichen.
Gibt es auch schon Pläne für Konzerte oder eine Tour?
Klunkert: Es gibt Pläne für ein Konzert in München, allerdings noch ohne ein festes Datum. Spätestens, wenn die EP fertig ist und veröffentlicht wird, planen wir ein Releasekonzert in einem Kölner Klub. Zunächst versuchen wir als Support und durch kleine Konzerte in Parks Aufmerksamkeit für uns zu erzeugen.
Wie entstehen die neuen Songs?
Kniewe: Wir machen immer alles alleine - vom Schreiben bis zum Produzieren. Alles passiert in meiner Zweizimmerwohnung, da gibt es ein kleines Studio, in dem wir arbeiten können. Die Themen finden sich in unserem Alltag und in unserem Leben. Später schreibe ich dann auf meinem Sofa die Texte. Jonas liefert später die Drums zum Song. Das Demo arbeiten wir später gemeinsam aus und produzieren schließlich den Song.
In den Songs geht es um schwierige Themen wie um die Trennung nach einer Beziehung.
Kniewe: Mich hatte eine Trennung total aus der Bahn geworfen. Mit meiner Musik konnte ich das dann später mental aufarbeiten. Wenn man so etwas für einen Song in Worte fasst, ist das ein sehr wichtiger Vorgang. Da wird Musik zu so etwas wie eine Selbsttherapie. Uns ist es auch sehr wichtig, dass wir mit unseren Songs anderen Leute etwas mit auf ihren Weg geben können.
Ist professionelle Musik für Sie das Berufsziel?
Kniewe: Musik ist für uns ganz klar das Berufsziel. Wir sehen das nicht nur als Hobby an. Ich bin aktuell noch auf dem Weg zum Veranstaltungstechniker und Jonas hat gerade sein Abi gemacht. Künftig wollen wir beide als Musiker Karriere machen und so unser Geld verdienen.
Wie blicken Sie auf die große Kölner Musikszene?
Klunkert: Wir machen eine international orientierte Musik, bei der sich Soft- und Indie-Rock mit Indie-Pop mischen. Da ist es schwer in der lokalen Kölner Szene Fuß zu fassen. Die Indiesparte ist der Stadt eher schwach besetzt. Dort spielen Kölschrock und -pop sowie Hip-Hop zumindest im Moment noch eine größere Rolle.