Bilanz Jecken feiern ausgelassen: Gute Laune trotz voller Straßen und viel Müll

Köln · Die Stadt hat gestern eine vorläufige Bilanz zum Auftakt des Straßenkarnevals an Weiberfastnacht veröffentlicht. Demnach war der Ordnungs- und Verkehrsdienst seit 5.45 Uhr im Dienst. Über den Tag und die Nacht verteilt waren rund 200 Mitarbeiter des Ordnungsamtes auf Straßen und Plätzen sowie im Koordinierungsstab im Einsatz.

Die Jecken feierten an Weiberfastnacht bei gutem Wetter die Eröffnung des Straßenkarnevals.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Rund 600 Kräfte eines privaten Sicherheitsunternehmens überwachten die Eingänge ins Zülpicher Viertel und die Zugänge zur Ausweichfläche auf der Uniwiese sowie die Einhaltung des Glasverbots an den Kontrollstellen der Verbotszonen in der Altstadt und im Zülpicher Viertel.

Schon kurz vor 11 Uhr entschied der Koordinierungsstab, die Zugänge ins Zülpicher Viertel zu schließen, damit der Bereich nur so weit ausgelastet ist, dass Rettungseinsätze jederzeit und schnell möglich bleiben. Gleichzeitig wurde die Ausweichfläche auf der Uniwiese geöffnet und die temporäre Bespielung mit DJ und Gastronomie gestartet. Um Beschädigungen der Wiese zu vermeiden, war die Grasfläche von einer Fachfirma mit Platten abgedeckt worden.

Viele Winldpinkler trotz aufgestellter Toiletten

Das Ordnungsamt kontrollierte die Eingänge ins Zülpicher Viertel, die Einhaltung des Glasverbots und legte einen besonderen Fokus auf Jugendschutzkontrollen. Darüber hinaus überprüften die Mitarbeiter des Ordnungsamtes die Dokumente des gesamten Sicherheitspersonals. 23 Personen wurden abgelehnt, weil Dokumente nicht vorhanden oder unvollständig waren.

Obwohl in den Hotspots rund 550 Mobiltoiletten, 140 Urinale, 20 Urinalrinnen und elf Toilettenwagen aufgestellt worden waren, wurden zahlreiche Verstöße festgestellt: im Zülpicher Viertel waren es 89 Wildpinkler, in der Altstadt 19. Sie alle erwartet ein Bußgeld in Höhe von bis zu 200 Euro.

An 23 Kontrollstellen in der Altstadt und an acht im Zülpicher Viertel wurde dafür gesorgt, dass von den Jecken mitgebrachtes Glas in die bereitgestellten Container entsorgt wurde und gar nicht erst in die Feierbereiche gelangte. Für die Südstadt wurde um den Severinskirchplatz und Chlodwigplatz wieder eine freiwillige Glasabgabezone eingerichtet. Hier wurden die Feierenden durch Sicherheits- und Ordnungskräfte gebeten, auf Glasbehälter zu verzichten. Viele Jecken hatten sich informiert und ohne Glas auf den Weg nach Köln gemacht.

Der Ordnungsdienst ging im Zülpicher Viertel konsequent gegen nicht genehmigte öffentliche Beschallungen durch Musikanlagen vor. 25 betrunkene Personen wurden im Zülpicher Viertel außerdem den Sanitätsdiensten übergeben, in der Altstadt war es eine Person.

Den ganzen Tag über waren die Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen und der Feuerwehr Köln im Einsatz. Hierbei waren 26 Rettungswagen und fünf Notarzt-Einsatzfahrzeuge zusätzlich in den Dienst genommen worden. Bis 15 Uhr mussten die Rettungskräfte im Kwartier Latäng 81 Mal Hilfe leisten und 40 mal umliegende Krankenhäuser anfahren. In der Altstadt waren bis 18.30 Uhr insgesamt 123 Einsatzkräfte tätig. Sie mussten 34 Mal Hilfe leisten, zwei Personen wurden in ein Krankenhaus gebracht. Zur Unterstützung wurden Einheiten aus dem gesamten Bundesgebiet angefordert. Der Rettungsdienst der Stadt wurde zu 250 Einsätzen alarmiert. Die Feuerwehr absolvierte bis zum Abend vier Feuerwehreinsätze und 17 technische Hilfeleistungen. Personen kamen wurden nicht verletzt.