Karneval Keine Angst vor großen Tieren im Zoo

Köln · Es ist kurz vor 16 Uhr, als die Wagen mit dem Kinderdreigestirn und seinen Begleitern beim Festkomitee im Maarweg vorfahren. Die drei jungen Tollitäten haben ein umfassendes Tagesprogramm hinter sich gebracht und freuen sich jetzt in der „Heimat kleiner Helden“, dem Stützpunkt von Prinz, Bauer und Jungfrau beim Festkomitee, auf ihren jecken Feierabend.

Das Kinderdreigestirn in der „Heimat kleiner Helden“ beim Festkomitee am Maarweg.

Foto: step/Eppinger

„Wir haben heute Vormittag im Zoo die Elefanten gefüttert. Der Pfleger hat gesagt, dass die Tiere immer Hunger haben. Wenn sie sich mit dem Rüssel die Möhren geholt haben, hat sich das ein bisschen so angefühlt wie ein Staubsauger. Die Elefanten waren aber sehr vorsichtig“, berichtet Jungfrau Marlene, die ihre karnevalistische Heimat bei den Löstigen Paulanern hat.

Freude über Auftritte
mit dem großen Dreigestirn

Für Prinz Tim II. gab es schon viele Highlights in der Jubiläumssession des Kölner Karnevals: „Toll sind vor allem die gemeinsamen Auftritte mit dem großen Dreigestirn. Die bringen Abwechslung in unseren Terminkalender. Wenn der große Prinz Boris in seiner Rede die Doof Noß spielt, ist das ziemlich lustig. Toll war auch unser Auftritt mit den Großen bei der Mädchensitzung der Ehrengarde. Da wurden wir zum Leutnant der Reserve ernannt.“ Der Kinderprinz ist selbst Mitglied der Kinder- und Jugendtanzgruppe beim Traditionskorps.

Für Bauer Matheo gab es ein sportliches Highlight: „Wir waren zu Besuch beim Heimspiel des FC gegen Werder Bremen, das war toll. Gut gefallen hat mir auch unsere Proklamation im Theater am Tanzbrunnen. Da waren alle Freunde da und haben sich mit mir gefreut.“

„Das ist bei mir in der Schule und bei meiner Tanzgruppe genauso. Von den ganz großen Auftritten und von besonderen Terminen wie bei unserer Vorstellung oder der Proklamation erzähle ich meinen Mitschülern gerne“, erklärt Tim. „Bei mir ist das in der Schule etwas schwieriger, da viele den Karneval bei uns in der Klasse nicht so gut kennen, auch weil sie aus anderen Ländern zu uns gekommen sind. Da versuche ich dann, zu erklären, worum es beim Karneval und bei unseren Auftritten geht. Aber meine beiden besten Freunde wissen natürlich gut Bescheid“, sagt Matheo, der bereits im Vorjahr als Gardist des Kinderdreigestirns Erfahrung sammeln konnte.

Für Jungfrau Marlene gab es zu Hause in Widdersdorf eine besondere Überraschung: „Freunde aus meiner Straße haben unser Haus geschmückt. Da hingen dann eine Luftballonkette und ein großes Schild mit der Aufschrift ‚Jungfrau Marlene‘ an der Fassade.“ In der Schule werden die Drei jetzt in der Session schon mal etwas geschont. „Wir müssen aber den Stoff, den wir durch unsere Auftritte verpasst haben, nachholen und die Klassenarbeiten nachschreiben“, berichtet Marlene, deren Lieblingsfächer Sport und Kunst sind.

Ein Höhepunkt steht für die Drei mit dem großen Rosenmontagszug noch an: „Eigentlich sollten die Mitglieder der Kinder- und Jugendtanzgruppe im Vorjahr bei der Ehrengarde auf einem Wagen mitfahren. Das hat aber nicht geklappt, weil der Zug ausgefallen ist. Jetzt werden wir als Kinderdreigestirn mit unserem eigenen Wagen unterwegs sein“, freut sich Tim auf den Zoch.

Ein Problem, Kamelle unters närrische Volk zu werfen, statt es selbst zu fangen und zu essen, haben die Drei nicht: „Kamelle schmecken schon gut, es ist aber auch toll, wenn man damit anderen Kindern eine Freude machen kann“, sagt der Kinderbauer. Tim, der seine Fähigkeiten als guter Werfer schon unter Beweis gestellt hat, freut sich auch auf den Start in Deutz: „Das zeigt für mich, dass im Karneval alle Menschen gleich sind, egal, ob sie groß oder klein sind, und egal, ob sie auf der Schäl Sick oder auf der Domseite leben.“ Jungfrau Marlene erwartet tolle Bilder vom Zoch: „Meine Mama fotografiert gerne. Am Rosenmontag gibt es, vor allem wenn wir über die Deutzer Brücke kommen, sicher tolle Motive.“