Erzbistum Kirchen geben Mehreinnahmen weiter

Köln · Steigende Energie- und Lebenshaltungskosten waren für viele Familien und Einzelpersonen im vergangenen Winter eine finanzielle Belastung. Mit den zusätzlichen Einnahmen durch die Kirchensteuer aus der Energiepreispauschale konnte das Erzbistum Köln dabei helfen, die Auswirkungen dieser Situation zu lindern.

Durch steigende Energiekosten sind viele Menschen auf finanzielle Hilfe angewiesen.

Foto: dpa/Marijan Murat

Die bisherigen finanziellen Mittel in Höhe von 3 Millionen Euro wurden im November 2022 dem Erzbischöflichen Hilfsfonds zugeführt. Nun werden sie um weitere 900.000 Euro aufgestockt und Personen, die von der Energiekrise besonders betroffen sind, zur Verfügung gestellt.

Im vergangenen Jahr hatten sich die evangelischen und katholischen Kirchen dazu entschieden, die Mehreinnahmen für soziale Zwecke einzusetzen. Das auf das Erzbistum Köln entfallende Kirchensteueraufkommen aus der Energiepreispauschale wurde auf 3 Millionen Euro geschätzt. Nach finalen Berechnungen des Kirchensteueraufkommens steht nun fest, dass die Summe mit 3,9 Millionen Euro höher ausfällt. Bedürftige Menschen und soziale Einrichtungen, die wegen der steigenden Energiekosten in Not geraten sind, können deshalb weiterhin mit den finanziellen Mitteln aus der Energiepreispauschale unterstützt werden.

Mit der Auszahlung der zusätzlichen Kirchensteuer hat das Erzbistum Köln bisher vielen Familien und Einzelpersonen in finanziellen Notsituationen geholfen. Ebenso wurde eine Vielzahl an pastoralen Initiativen gefördert, die betroffene Menschen mit Aktionen zur Abmilderung der Armutsfolgen bis heute unterstützt. 

„Der Bürgertreff X ist für Jugendliche, Geflüchtete aber auch Menschen, die gerade einfach eine Pause brauchen“, erzählt Monika Wilke vom Verein „Wisü – Willkommen im Rheinbogen“, einer Zusammenkunft von Bürgern aus Köln Sürth, Weiß und Rodenkirchen. In 15 Containern, die zuvor Teil einer ehemaligen Flüchtlingsunterkunft waren, werden verschiedenste Projekte realisiert. So treffen sich hier Jugendliche zum gemeinsamen Musizieren, Kunstinteressierte können an einer Kunst-Gruppe teilnehmen und für Geflüchtete werden Integrationskurse angeboten. „Die Container werden mit Radiatoren beheizt. Wenn es besonders kalt ist, müssen die Container natürlich vorgeheizt werden“, berichtet Monika Wilke.

Aus der Mehreinnahme der Kirchensteuer konnte die Initiative einen Zuschuss zu den Energiekosten für die Radiatoren bekommen, um so die verschiedenen Angebote im Bürgertreff X aufrecht erhalten zu können. Nach wie vor können Bedürftige die finanzielle Hilfe aus dem Erzbischöflichen Hilfsfonds über die teilnehmenden Beratungsstellen der örtlichen Caritasverbände, des Sozialdienstes katholischer Frauen oder des Sozialdienstes katholischer Männer beantragen.

Auch soziale Einrichtungen, die selbst wegen der steigenden Energiekosten in Not geraten sind sowie Haushalte, die aus der Ukraine geflüchtete Menschen aufgenommen haben, können aus dem Erzbischöflichen Hilfsfonds unterstützt werden.