Sport Klettern mitten in der Kölner City
Köln · Die Kölner Schildergasse zählt zu den bekanntesten deutschen Einkaufsstraßen. Doch in den vergangenen Jahren gab es in der City der Domstadt durch ein verändertes, zunehmend digitales Einkaufsverhalten einen deutlichen Wandel.
Viele Einzelhändler haben die Topadressen verlassen, andere haben ihr Angebot umstrukturiert und konzentrieren sich zum Beispiel auf die Verkaufsfläche im Erdgeschoss, statt die oberen Etagen mit zu nutzen.
Zunehmend kommen neue Mieter mit neuen Angeboten in die Kölner City. Dazu gehört auch die Element Boulders GmbH mit ihrem Kletterparadies auf vier Etagen oberhalb der früheren Verkaufsräumen eines bekannten Schuhhauses an der Schildergasse 70. Dort wurden vier Geschosse komplett umgebaut und mittels Deckendurchbrüchen miteinander verbunden. Entstanden ist so auf 2000 Quadratmetern eine moderne Boulderhalle, in der fortgeschrittene Athleten genauso willkommen sind wie Anfänger.
Besonderer Blick
von der Dachterrasse
Per Aufzug gelangen die Besucher bequem hinauf in die sechste Etage, wo sich das Bistro mit seiner Lounge befindet, das mit seiner Außenterrasse einen besonderen Blick über die Innenstadt bietet. Direkt auf Augenhöhe befindet sich der bekannte rote Schriftzug „Liebe Deine Stadt“. „Dieser ruhige Ort mitten in der City ist öffentlich zugänglich und lädt zum Beispiel für eine entspannte Mittagspause ein. Hier kann man sich nach der vorherigen Buchung im Internet einchecken oder auch direkt ein Tagesticket vor Ort kaufen“, sagt Verena Keim, die beim in Chemnitz ansässigen Unternehmen für das Marketing zuständig ist.
Das Bouldern ist eine besondere Form des Klettersports. Im Gegensatz zum klassischen Klettern am Seil zeichnet sich das Bouldern bei der kurzen Distanz durch wenige, aber dennoch sehr intensive Züge aus. Der Begriff Bouldern leitet sich vom Wort Boulder ab, was so viel wie Fels bedeutet. Geklettert wird in der Halle in Absprunghöhe sowie ohne Gurt und Sicherungsseil. Zur sicheren Landung gehört in der Halle auch ein spezieller, abfedernder Sportboden.
In den Etagen fünf bis drei erstrecken sich der große Hauptboulderbereich, ein Trainingsbereich und ein Kinder- und Familienbereich. Im Hauptbereich gibt es bis zu 170 Boulder, die mit neun verschiedenen Schwierigkeitsstufen für Abwechslung bei den Aktiven sorgen. „Zweimal in der Woche wechseln wir einzelne Bouldersektoren aus und schaffen so immer wieder neue Herausforderungen bei unseren Besuchern.“
„Man braucht zum Bouldern nicht viel Ausrüstung. Normale Sportkleidung reicht aus, Kletterschuhe kann man sich bei uns leihen. Mit der zentralen Lage wollen für auch neue Zielgruppen wie Familien oder Menschen, die sonst nur ins Fitnessstudio gehen, für unseren Sport erreichen. Bouldern trainiert den ganz Körper sehr effektiv. Die bestehende Hallen platzen aus allen Nähten, insofern kann Köln eine neue Halle gut gebrauchen. Mit den anderen Anbietern in der Stadt gibt es einen guten Austausch“, erklärt Keim. Geplant ist in Köln eine weitere Element-Boulderhalle, die ihren Platz unweit der Messe in Deutz finden soll.
Der Kinder- und Familienbereich ist in verschiedene, altersgerechte Zonen gegliedert, sodass Kinder, die gerade das Laufen gelernt haben, genauso aktiv werden können wie ältere Kinder. Hier können zum Beispiel auch Kindergeburtstage gefeiert oder Ferienkurse angeboten werden.
In der dritten Etage befindet sich der Trainingsbereich mit klassischen Fitnessangeboten und kletterspezifischen Angeboten, wie zwei sogenannte „Kilterboards“, wo per App die für das Training gerade benötigten Griffe aufleuchten. Auch die Neigung des Boards kann individuell eingestellt werden.
Service: Heute gibt es in der Boulderhalle an der Schildergasse von 9 bis 23 Uhr einen „Tag der offenen Tür“, an dem Interessierte alle Angebote der Halle einmal kostenlos unter Anleitung testen können. Die Tageskarte kostet regulär für Erwachsene online 13 Euro (vor Ort 14 Euro). Es gibt auch Abos, 10er sowie Monats- und Jahreskarten. Geöffnet hat die Boulderhalle täglich von 9 bis 23 Uhr. Empfohlen wird, die Karte vorab online zu buchen, damit man vor Ort direkt loslegen kann.