Spannung Köln-Krimitipp: Faller und sein persönlichster Fall
Köln · Dank Julia und der gemeinsamen Internetzeitung ist Robert Faller endlich wieder in seinen Beruf als Journalist zurückgekehrt, wo er einst als großer Starreporter durch einen Skandal sehr tief gefallen war.
Die Geschäfte im Netz entwickeln sich prächtig, fast täglich steigt die Zahl der Leser. Doch dann bringen zwei Ereignisse an einem Tag das Leben des Kölners mächtig durcheinander. Denn plötzlich steht ein kleiner herrenloser Pudel vor der Tür und will von seinem neuen Besitzer viel Liebe und Futter.
Dann meldet sich plötzlich sein Vater, der alte emeritierte Literaturprofessor Herbert Faller. Er wohnt in seinem großen Haus zusammen mit einer ehemaligen Studentin - der früher sehr bekannten Sängerin Blanche, die aus Portugal nach Köln zurückgekehrt ist. Doch plötzlich liegt diese tot und blutüberströmt in seinem Gartenhaus und der Professor gerät in Verdacht, seine Mitbewohnerin umgebracht zu haben. Die Aufregung verursacht bei Fallers Vater einen schweren Herzanfall und keiner weiß, ob er diesen überleben wird.
Für Julia ist der Fall die Chance, mit der eigenen Onlinezeitung endlich den großen Durchbruch zu schaffen. Denn die Anhängerschaft der Sängerin ist noch immer groß und ihr Tod bringt viel Aufregung nach Köln. Bald gräbt das Journalistenduo in der Vergangenheit von Blanche und spürt nicht nur deren Sohn Daniel, sondern auch ihren alten musikalischen Begleiter Rubikon für ein Interview auf. Bei Faller liegt allerdings das Hauptinteresse darin, seinen eigenen Vater bei der Polizei zu entlasten.
Dort haben die Ermittler Birte Jessen und Rüdiger Köster gemeinsam mit dem Oberstaatsanwalt Dauner den Fall übernommen, der viele Rätsel aufwirft. Faller kehrt zum Haus seines Vaters zurück, der sich im Keller ein großes Tonstudio eingerichtet hat. Unterstützung bekommt er von seinen Freunden, dem Privatdetektiv Brasch und der IT-Spezialistin Louisa.
Doch dann wird plötzlich Jessens Kollege Kessler tot in seinem Auto am Rheinufer aufgefunden und alles spricht für einen Selbstmord. Nur Birte glaubt nicht wirklich daran. Sie bekommt als neuen Partner Gerald Bahnert zugeteilt, dem sie von Anfang an misstraut, auch weil Kösters Frau den Kripobeamten schwer beschuldigt, für das Schicksal ihres Mannes mit verantwortlich zu sein.
Jessen kann im Polizeipräsidium jetzt niemanden mehr vertrauen und entschließt sich, mit Faller und seinem Team zu kooperieren. Doch der entdeckt gerade nicht nur seine Liebe zu seinem Hund Monday, sondern auch zu seiner beruflichen Partnerin Julia. Es ist die erste Liebe nach dem Tod seiner Freundin, der Malerin Helen.
Der neue Köln-Krimi von Reinhard Rohn um den Journalisten Faller ist ein spannender Thriller, der so ganz anders verläuft wie ein normaler Kriminalfall und der bald schon alle Beteiligten an ihre Grenzen bringen wird. Mit viel Lokalkolorit führt er die Ermittler zurück in die Vergangenheit.
Reinhard Rohn: Faller und die Tode von Köln, Emons-Verlag, 256 Seiten, 13 Euro