Wie hat sich die „Night of the Jumps“ und die gesamte Freestyle-Motocross-Szene seit Corona verändert?
Motorsport Fliegende Helden in der Arena
Köln · Halsbrecherische Tricks auf zwei Rädern in atemberaubender Höhe, krasse Rekorde, spektakuläre Stunts und Trickpremieren – all das erwartet die Fans bei der “Night of the Jumps, der weltweit führenden Freestyle-Motocross (FMX)-Sportserie, die am 26. Oktober in der Kölner Lanxess-Arena zu Gast ist.
Mit dabei ist Deutschlands FMX-Star Luc Ackermann. Der deutsche FMX-Weltmeister, X-Games-Gewinner und „Night of the Jumps“-Tour-Champion wird mit seinen Double-Backflips, 360s und Tsunami Flips in Köln zur Titelverteidigung antreten. Im aktuellen Ranking führt der Thüringer nach vier Siegen bereits wieder. Wir haben vorab mit Luc Ackermann gesprochen.
Luc Ackermann: Die Szene erholt sich so langsam wieder. Während und direkt nach Corona war nur sehr wenig möglich. Jetzt sind wir froh, dass gerade in Deutschland viele Veranstaltungen zurückkehren und dass auch neue Städte mit einbezogen werden. So hat man als deutscher Fahrer mehr Möglichkeiten vor heimischen Publikum, das einen anfeuert, an den Start zu gehen. Auch der klassische Einzelwettkampf ist wieder möglich, was ich sehr gerne mag, weil ich so den Leuten zeigen kann, was ich im Training vorbereitet habe. Aktuell bin ich als Führender in der Gesamtwertung unterwegs, die letzten Wettbewerbe sind für mich alle sehr gut gelaufen.
Was passiert derzeit international beim Freestyle Motocross?
Ackermann: Da ist leider noch nicht so viel möglich. Aber wir waren gerade in der Schweiz, wo 5000 Leute zum Wettkampf gekommen sind. Das macht uns wieder etwas Hoffnung. Es ist natürlich cool, bei den Wettkämpfen auch im Ausland unterwegs zu sein.
Wie hat sich die „Night of the Jumps“ selbst verändert?
Ackermann: Neben der Freestyle-Motocross-Szene mit ihren Fahrern werden auch hochkarätige Mountainbike-, BMX- und Scooter-Stars zu sehen sein, die sich vom neuen 10,50 Meter hohen „Night of the Jumps Tower“ stürzen und krasse Tricks wie Frontflips, Double Backflips, Cashrolls oder Twister zeigen. Erstmals in Köln sind auch Trampolinsportler mit dabei und performen wahnsinnige Tricks in bis zu zwölf Metern Höhe.
Sie haben inzwischen in Erfurt und Chemnitz auch Ihre eigene FMX-Veranstaltung an den Start gebracht.
Ackermann: Da haben wir in Erfurt im vergangenen Jahr unsere Premiere gefeiert. Jetzt bei der zweiten Show waren 3000 Leute dabei und haben für eine unglaublich gute Stimmung gesorgt. Zu den Herausforderungen zählte hier die Deckenhöhe. Da bin ich beim ersten Frontflip an der Decke hängen geblieben, beim zweiten Versuch hat es dann aber funktioniert. Die nächste Show geht im kommenden Jahr in Chemnitz an den Start.
In der Kölner Arena ist das Risiko, an der Decke hängen zu bleiben, deutlich geringer.
Ackermann: Das stimmt. Diese große Halle ist für mich etwas ganz Besonderes. Dort habe ich mit zwölf Jahren meinen ersten Backflip gezeigt und einen Weltrekord aufgestellt. Da erinnert man sich als Fahrer immer wieder gerne zurück und freut sich auf die Rückkehr in die Arena, wo die Stimmung immer besonders gut ist.
Was erwartet die Fans bei der diesjährigen „Night of the Jumps“?
Ackermann: Ich werde persönlich alles geben, um in Köln zu gewinnen. Das wird insgesamt eine coole Show mit einem spannenden Mix aus verschiedenen Extremsportarten - ein Spektakel des Freestyle-Sports.
Werden Sie in Köln auch neue Tricks zeigen?
Ackermann: Als Fahrer arbeitet man immer an neuen Tricks. Das wird, je höher das Level im Wettkampf steigt, natürlich immer schwieriger. Aber ich arbeite daran, um in Köln Neues präsentieren zu können. Toll ist es, dass es dort eine neue, um einen Meter höhere Rampe geben wird. Darauf sind neue Tricks besser möglich, da man mehr Zeit in der Luft hat.
Wie lange dauert die Arbeit an den neuen Tricks?
Ackermann: Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal reicht ein Tag, um etwas Neues zu beherrschen. Manchmal braucht man dafür aber auch mehr als ein Jahr. Es kommt immer darauf an, wie sehr einem als Fahrer der Trick liegt.
Haben Sie in all den Jahren mit der „Night of the Jumps“ auch mal etwas mehr als die Arena und das Hotel gesehen?
Ackermann: Natürlich war ich auch mal in der Stadt unterwegs und habe auch den Dom besucht. Aber in der Regel konzentriert man sich ganz auf die Veranstaltung und den Wettbewerb, da bleibt nur oft wenig Zeit, um etwas zu unternehmen. Aber vielleicht komme ich im Dezember zur Motorradmesse Intermot, da werden immer spannende Neuheiten präsentiert.
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