Zoo Okapi-Jungtier wandelt durchs Gehege

Köln · Sie zählen zu den anmutigsten, interessantesten und seltensten Tieren der Erde: Okapis, die 1901 erstmals in den Tiefen des kongolesischen Regenwaldes für die Wissenschaft entdeckt wurden. Ende Juni kam im Kölner Zoo mit dem Bullen Kijana Nachwuchs bei dieser besonderen Spezies zur Welt.

Kijana kam Ende Juni im Zoo zur Welt. Sein Name bedeutet auf Swahili so viel wie „Jugendlicher“.

Foto: Werner Scheurer

Sein Name bedeutet auf Swahili so viel wie Jugendlicher. Vater ist Zuchtbulle Qenco. Es ist sein erster Nachwuchs. Mutter Hakima hat bereits mehrere Jungtiere groß gezogen und ist sehr erfahren. Die Kölner Okapi-Gruppe umfasst nun fünf Tiere. 

Okapis zählen zu den Giraffenartigen und werden auch „Waldgiraffen“ genannt. Die Tiere haben eine Schulterhöhe von 135 bis 160 Zentimetern. Männchen sind kleiner und leichter als Weibchen, allerdings tragen nur sie zwei spitze, hautbedeckte Knochenzapfen auf der Stirn. Wie die eigentlichen Giraffen, haben auch die Okapis eine lange, blaue Zunge, die bis zu 25 Zentimeter ausgestreckt werden kann, um Nahrung zu greifen oder das Fell zu säubern. Einzigartig ist ihre schwarz-weiße Streifenzeichnung an Vorder- und Hinterläufen, die an Zebras erinnert.

Okapis leben meist als Einzelgänger im dichten Unterholz und auf Lichtungen des afrikanischen Regenwalds in einem eng begrenzten Gebiet im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo. Das Okapi ist laut den Gesetzen des Kongo streng geschützt und ein nationales Symbol. Lebensraumzerstörung ist eine große Bedrohung für die Okapis, ebenso wie die Jagd auf sie für Fleisch und Fell. Eine große Bedrohung ist außerdem auch die Präsenz von bewaffneten Gruppen in und in der Nähe von Schutzgebieten, die Naturschutz behindern und Wilderei und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen unterstützen. 

Der Kölner Zoo unterstützt seit Jahren die Gilman Foundation, die das Okapi Conservation Project koordiniert. Ziel dieses Projektes ist es, mit dem Okapi Wildlife Reserve ein natürliches Waldgebiet zu erhalten. Dort werden Wildhüter ausgebildet und ausgestattet, Infrastrukturen zum Schutz von Habitat und Wildtieren aufgebaut und die Bevölkerung wird in Bezug auf nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen, alternativer Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion unterstützt. In Europa leben derzeit 80 Okapis in 26 Zoos.