Silvester Bilanz Ordnungsamt löst mehrere Partys auf

Köln ·  Auch wenn die Silvesterfeiern in Köln vorwiegend ruhig verliefen, waren die Mitarbeiter des Ordnungsamtes gut beschäftigt. So wurden gleich mehrere illegale Partys mit hunderten Teilnehmern aufgelöst und zwei Klubs auf den Ringen geschlossen, die trotz Verbots geöffnet hatten.

Die Fahrradstaffel des Ordnungsdienstes kam erstmals an Silvester zum Einsatz.

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Eine illegale Feier im Bauch der Deutzer Rheinbrücke sei ebenso beendet worden wie geheime Raver-Partys mit mehreren hundert Teilnehmern, teilte die Stadt am Samstag mit. Der Verkehrsdienst des Ordnungsamtes stellte zudem rund 600 Verwarnungen aus und ließ 19 Autos abschleppen. Insgesamt waren 115 Kräfte im Einsatz. Bei frühlingshaften 13 Grad tummelten sich laut Stadt am Silvesterabend zahlreiche Kölner und Touristen in der Altstadt, im Rheingarten und auf dem Rheinboulevard.

Fahrradstaffel fängt
Wildpinkler ein

Die Ordnungskräfte achteten darauf, dass Mindestabstände eingehalten und keine Böller in die Verbotszonen gebracht wurden. Erstmalig setzte der Ordnungsdienst an Silvester auch eine Fahrradstaffel ein. So konnten fliehende Wildpinkler einfangen werden, die jetzt mit Bußgeldverfahren rechnen müssen. Stadtdirektorin Andrea Blome stattete dem Koordinierungsstab und den Ordnungskräften im Rathaus einen Besuch ab: „Es ist toll, dass sich so viele Mitarbeiter freiwillig zum Silvesterdienst gemeldet haben. Und es ist wunderbar, dass so viele Kölner Zuhause geblieben sind und ein weiteres Mal auf eine ausgelassene Silvesterparty verzichtet haben.“ Oberbürgermeisterin Henriette Reker wünschte allen Kölnern ein frohes neues Jahr und ein hoffentlich baldiges Ende der Pandemie. „In den kommenden Wochen müssen wir alle noch sehr diszipliniert und vorsichtig sein. Der Jahreswechsel war dabei ein guter Auftakt. Ich bin sicher, wenn wir uns weiterhin an die geltenden Regeln halten und von den zahlreichen Impfangeboten Gebrauch machen, wird 2022 ein ganz wunderbares Jahr, sagte Reker.

Die Polizei registrierte in Köln und Leverkusen deutlich mehr Straftaten als beim Jahreswechsel 2020/21. 235 Strafanzeigen wurden gefertigt (2020: 34), darunter allein 69 wegen Körperverletzungsdelikten, teilte die Polizei am Neujahrstag mit. So war in der neu eingerichteten Waffenverbotszone ein Mann von einem etwa 25 Jahre alten Unbekannten mit einem Klappmesser schwer am Arm verletzt worden. Das 31-jährige Opfer hatte bisherigen Ermittlungen zufolge einem Freund helfen wollen, der von mehreren Personen bedrängt wurde. Der Tatverdächtige war geflohen.

Ein 43-jähriger, mutmaßlich betrunkener Autofahrer aus Bosnien-Herzegowina, war gegen 0.30 Uhr vor Polizisten im Streifenwagen geflüchtet, die ihn zuvor auf der Kalk-Mülheimer-Straße zum Anhalten gebeten hatten. Die Beamten folgten dem VW, der mit zwei Personen besetzt war, bis in den Reiterweg in Deutz. Dort wendete der 43-Jährige das Fahrzeug und fuhr entgegen der Einbahnstraße gegen den stehenden Streifenwagen. Auf dem Reiterweg verließen die Insassen den VW. Die Einsatzkräfte fixierten den Fahrer und trafen in unmittelbarer Nähe auf einen 23-jährigen Mann, der mit Haftbefehl gesucht wurde. Beide Männer wurden vorläufig festgenommen.