Spaziergang Ein winterlicher Besuch bei Hochlandrindern, Soay-Schafen & Co
Köln · Gerade jetzt in Zeiten mit hohen Infektionszahlen empfiehlt sich ein Spaziergang durch die Natur. Das ist auch in einer Großstadt wie Köln möglich. Das gilt für den Kölner Zoo und seiner Dependance, dem Wildtierpark Dünnwald genauso wie für die Flora, den Rheinpark, den Forstbotanischen Garten in Rodenkirchen und den Volksgarten in der Südstadt.
Unweit der Innenstadt ist auch der traditionsreiche Lindenthaler Tierpark gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Auf dem großen Gelände sind verschiedene Nutztierarten wie Hochlandrinder, Esel, Soay- und Hausschafe und 25 Ziegen genauso zu Hause wie das Damwild mit derzeit 26 Tieren. Dazu kommt Geflügel wie Trauerschwäne, Puten, Perlhühner, Stockenten, Pfaue, Streifengänse, Laufenten, Gänse und Brahmahühner. Zu den wechselnden Gästen des Parks zählen zudem Nilgänse und Mandarinenten, die je nach Jahreszeit den Park sporadisch aufsuchen. Wer die Tiere vor Ort füttern möchte, findet das passende Futter in den Automaten auf dem Gelände. Mitgebrachtes Futter darf dagegen nicht verwendet werden. Verboten sind auf der Anlage zudem mitgeführte Hunde.
Den acht Hektar großen Tierpark im Westen Kölns gibt es seit mehr als 100 Jahren. Angelegt wurde dieser kurz nach dem Stadtwald im Jahr 1908. Zum Park gehören auch ein Bach und ein kleiner Weiher. Im Gehege gab es zunächst nur Rot- und Damwild. Auf den Gewässern waren zudem Schwäne, Enten und Wasserhühner unterwegs. 1920 wurde mit dem Bau einer 750 Meter langen Kanalanlage begonnen. Diese wurde im Winter zum Schlittschuhlaufen und im Sommer zum Kanufahren genutzt. Der Kanal wurde zur nördlichen Begrenzung des Geheges.
Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Stadtwald in den 50er Jahren wieder in seinen alten Zustand versetzt. Der Tierpark selbst wurde im Jahr 1951 wiedereröffnet und mit einer 2000 Meter langen Zaunanlage eingefriedet. Schon kurz danach gab es im Park wieder zehn Stück Damwild. Auch Schwäne und Enten kehrten auf das Gelände zurück. Seit den 60er Jahren bot ein Unternehmer auch Ponyrundfahrten für Kinder an.
In den 80er Jahren gab es im Park beim Damwild mehr als 110 Tiere. Anfang der 90er Jahre sorgten knappe Haushaltsmittel zur Überlegung, die Kölner Wildparks zu schließen, was zu Protesten der Bevölkerung führte. Seit 2000 gibt es den Verein der Freunde und Förderer des Lindenthaler Tierparks. Möglich wurde es so, den Park zu sanieren, um die Tierhaltung artgerechter zu gestalten. 2007 konnte zum Beispiel ein großes Geflügelgehege in Betrieb genommen werden. Seit 2016 gibt es im Park zudem ein professionelles Leitsystem für die Besucher.
Service: Der Lindenthaler Tierpark ist ganzjährig geöffnet. Von November bis Februar gibt es die folgenden Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr. Im Park gilt aktuell die 2G-Regel, das Tragen einer Maske wird empfohlen, wenn die Mindestabstände nicht eingehalten werden können. Der Zugang zum Park ist im Moment nur über die Kitschburger Straße möglich. Der Eintritt ist frei. Vor Ort gibt es zum Aufwärmen auch einen mobilen Kaffeestand sowie die Möglichkeit, sich unterzustellen. Wer mit dem ÖPNV zum Tierpark fahren möchte, kann die Stadtbahn der Linie 7 bis zur Haltestelle „Brahmsstraße“ nutzen. Weitere Informationen zum Tierpark gibt es online unter: