Stepi „Wir müssen Stadtentwicklung anders denken, um der Zukunft zu begegnen“

Köln · „Das Motto der Polis Convention ,Abenteuer Stadt‘ trifft voll und ganz auf Köln zu. Wir müssen Stadtentwicklung anders denken, um der Zukunft zu begegnen. Man muss auch den Mut haben, neue Wege zu gehen, auch wenn diese noch nicht ganz zu Ende gedacht werden können.

Die Neugestaltung des Deutzer Hafens zum neuen Wohn- und Arbeitsquartier ist ein zentrales Bauprojekt in Köln.

Foto: Könemann Verlag/Achim Bednorz

Wichtig ist dabei, ein Ziel wie den Klimaschutz im Blick zu haben“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Kölner Gemeinschaftsstand auf der Stadtentwicklungsmesse Polis Convention in Düsseldorf. 

Man lebe in einer Zeit, in der sich die Anforderungen rasant verändern und in der man auch Versuche wagen müsse, selbst, wenn diese holprig verlaufen können. „So sind wir dabei, dem Auto in Köln weniger Raum zu geben und rücken dafür den Menschen in den Mittelpunkt. Früher war das Grün in der Autostadt Köln nur ein die Straßen begleitendes Grün. Heute geht es darum, lebenswerte Grünflächen zu schaffen. Großstädte wie Köln sind die größten Emittenten von CO2 und haben daher eine große Verantwortung.“ 

„Wir wollen mit den
Kölnern kommunizieren“

Es könne bei der Umsetzung zu Interessenskonflikten kommen, die sich nicht immer lösen lassen. „Da ist es wichtig, den Bürgern alles transparent zu erklären. Hier müssen wir unsere Kommunikation verändern. Wir wollen mit den Kölnern kommunizieren“, sagte die OB, bevor sie die „Schatzkarte“ der Stadt präsentierte. Dort findet sich mit der Neugestaltung des Max-Becker-Areals in Ehrenfeld ein ganz zentrales Stadtentwicklungsprojekt, mit dem man im Westen der Stadt moderne, klimafreundliche und urbane Lebenskultur schaffen will. „Da haben wir mitten in der Stadt etwas vorzuweisen“, freut sich die OB. 

Ein weiteres zentrales Projekt in Köln ist die Neugestaltung des Deutzer Hafens. „Das ist in echter Glücksfall für Köln. Das Projekt hat eine hohe Wertigkeit und ist in der Bedeutung für Köln durchaus mit der Hamburger Hafencity vergleichbar. Dazu kommen reaktivierte Zentren wie die Neue Mitte Porz und große Projekte wie die Parkstadt Süd“, sagt Andreas Röhrig, Geschäftsführer der Modernen Stadt. 

„Die Polis Convention hat für uns, im Verbund mit unseren Partnern hier am Stand, als regionale Messe eine große Bedeutung. Das ist wie ein großes Familientreffen, bei dem man sich austauscht und vernetzt, um wichtige Projekte voranzutreiben. Hier ist ein großes Vorhaben wie bei der Transformation der Weststadt mit dem Max-Becker-Areal ein Motor für die Stadtentwicklung“, erklärt Baudezernent Markus Greitemann.

Bei seinem Vortrag stellt Stadtentwicklungsdezernent Andree Haack den neuen Köln-Katalog vor: „Dabei geht es um kompakte, nachhaltige und doch lebenswerte Quartiere in einer Stadt wie Köln mit einer bereits hohen städtebaulichen Dichte. Zwei Planungsbüros haben für Köln in unserem Auftrag einen Katalog erstellt, der für Investoren als Nachschlagewerk dient, wenn es darum geht, Quartiere flächenschonend bei einer gleichzeitig hoch bleibenden Qualität zu entwickeln. Dafür wurde das Stadtgebiet in drei verschiedene Zonen unterteilt und jeweils entsprechende Kriterien für die Zieldichte erstellt. Das ist ein bundesweit bislang einmaliges Projekt.“ 

Für das Kölner Immobilienunternehmen Pandion gehört das neugestaltete Max-Becker-Areal auf einer Fläche in Ehrenfeld, auf der sich derzeit direkt neben den Bahngleisen noch ein großer Schrottplatz befindet, zu den zentralen Projekten. „Das Gelände umfasst rund 17 Hektar und wird sich in den kommenden zehn Jahren in ein neues Quartier mit 1700 Wohnungen und etwa 4000 Arbeitsplätzen verwandeln. Insgesamt sind dort vier Hektar Grünflächen sowie eine Grundschule, Nahversorgung und Kitas geplant“, sagt Janina Wickel von Pandion.

Auch auf der gegenüberliegenden Fläche des alten Ehrenfelder Güterbahnhofs hat Pandion zwei Baufelder mit insgesamt 250 Eigentumswohnungen entwickelt und umgesetzt. Dort laufen gerade die abschließenden Arbeiten. Auf der anderen Rheinseite an der Siegburger Straße liegt ein wichtiges Projekt von Strabag Real Estate, die Bürogebäude „Mattes & Düxx“ mit bis zu 1000 Arbeitsplätzen. „Im Gebäudeteil Mattes sind wir mit dem Rohbau fertig und haben mit dem Ausbau und der Fassadengestaltung begonnen. Bei Düxx läuft noch das Planverfahren“, sagt Katharina S. Horsthemke.

Weit fortgeschritten ist die Messecity mit einer Bruttogeschossfläche von insgesamt 135.000 Quadratmetern. „Der letzte Baustein mit insgesamt 30.000 Quadratmetern wird bis 2025 fertiggestellt sein“, erklärt Projektentwickler Volker Comelli als Geschäftsführer der Messecity.