Flughafen Wisskirchen steht vor Übernahme

Köln · Die Emirates Group-Tochter dnata hat die Erweiterung seiner Präsenz in Europa durch die geplante Übernahme des deutschen Frachtdienstleisters Wisskirchen Handling Services (Wisskirchen) – vorbehaltlich behördlicher Genehmigung – angekündigt.

Das Frachtzentrum am Flughafen Köln/Bonn. Die Anlage wird vom deutschen Frachtdienstleister Wisskirchen betrieben.

Foto: Flughafen Köln/Bonn

Mit dem Eintritt in den deutschen Markt wird dnata seine Position als führender globaler Anbieter von Frachtdienstleistungen weiter ausbauen.

Wisskirchen ist alleiniger Betreiber des Köln/Bonner Frachtzentrums, einer 12.000 Quadratmeter großen Anlage am Flughafen Köln/Bonn (CGN), die mit einem Team von rund 180 Mitarbeitern eine umfassende Palette von Frachtdienstleistungen anbietet. Das Unternehmen schlägt jährlich mehr als 85.000 Tonnen Fracht um, darunter allgemeine Transportgüter, verderbliche Waren, Pharmazeutika, Gefahrgut, Elektronik und weitere Konsumgüter.

Frachtumschlag in
Köln/Bonn so hoch wie noch nie

Der Flughafen Köln-Bonn ist im Frachtbereich der drittgrößte Flughafen in Deutschland und verfügt über erhebliche weitere Wachstumskapazitäten. Er ist 24 Stunden am Tag in Betrieb und ideal ans Straßenverkehrsnetz angebunden. Im Jahr 2021 stieg der Frachtumschlag am Flughafen Köln/Bonn im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent - ein neuer Jahresrekord.

Mit Oliver Hellwig, dem Eigentümer von Wisskirchen, hat dnata Vereinbarungen zum Erwerb von 100 Prozent der Unternehmensanteile getroffen. Über die Einzelheiten der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in Deutschland. „Wir freuen uns, unsere erste Investition im Frachtbereich in Deutschland bekannt zu geben. Sie ist Teil unseres kontinuierlichen und umfassenden Engagements in die Frachtinfrastruktur. Seit 2014 haben wir in neun neue Frachtanlagen in Europa investiert. Wir freuen uns darauf, eine entscheidende Rolle in der nächsten Entwicklungsphase des Flughafens Köln/Bonn als wichtiges Frachtdrehkreuz zu spielen“, sagt Stewart Angus, Regional CEO Europe bei dnata.

Auch Thilo Schmid, Vorsitzender der Geschäftsführung des Köln/Bonner Flughafens, freut sich auf die Zusammenarbeit: „Wir freuen uns, mit dnata einen renommierten Global Player im Bereich der Flughafendienstleistungen in Köln/Bonn begrüßen zu dürfen. Das Engagement von dnata wird seinen Teil dazu beitragen, die Frachtabfertigungs-Effizienz in unserem Cargo-Center weiter zu steigern und ist ein Beleg für die hohe Standortqualität des Köln/Bonner Flughafens sowie für seine zentrale Bedeutung als wichtigstes Logistikdrehkreuz in Nordrhein-Westfalen.“

In den vergangenen Jahren hat dnata erhebliche Investitionen in eine moderne Infrastruktur getätigt, um sein Frachtangebot zu verbessern. Dazu gehörten die Eröffnung neuer, hochmoderner Frachtanlagen in Manchester, Karachi und Lahore (Pakistan) sowie zusätzliche Frachtkapazitäten und Infrastruktur in Brüssel, Sydney und Toronto. Kürzlich hat dnata angekündigt, mehr als 200 Millionen Euro in seine Aktivitäten im niederländischen Amsterdam zu investieren und eine der größten und modernsten Frachtanlagen der Welt am Flughafen Schiphol zu betreiben. Darüber hinaus wird dnata in diesem Frühjahr die zweite Phase des Projekts dnata City East in London Heathrow starten.

Das Unternehmen ist einer der führenden globalen Luftverkehrsdienstleister und geschätzter Partner für über 300 Fluggesellschaften weltweit. Die im Jahre 1959 gegründete Emirates Group Tochter sorgt an Flughäfen weltweit für einen reibungslosen und effizienten Ablauf innerhalb des Luftverkehrs. Das Leistungsportfolio umfasst hochwertige und sichere Bodenabfertigungs-, Fracht-, Catering- und Reiseservices an über 120 Flughäfen in 19 Ländern auf sechs Kontinenten.

Im Geschäftsjahr 2019/20 fertigten die kundenorientierten dnata-Teams 681.000 Flugzeuge ab, bewegten 2,9 Millionen Tonnen Fracht sowie mehr als 93 Millionen Mahlzeiten. dnata verzeichnete einen Gesamttransaktionswert von Reisedienstleistungen in Höhe von drei Milliarden US-Dollar.