Genuss Zu Besuch bei den Tempelkatzen

Köln · Interessiert blickt Toffee durch die Glasscheibe hinaus auf die Severinstraße. Es scheint fast so, als würde die Katze schon auf ihre ersten Gäste warten. Viel entspannter lässt da Kater Sesam auf seinem Hochsitz  den neuen Tag angehen.

Der neue „Katzentempel“ liegt in der Kölner Südstadt.

Foto: step/Eppinger

Die beiden Vierbeiner sind zwei von insgesamt fünf Tempelkatzen im neuen Katzencafé in der Südstadt. Zum Team gehören noch Whisky, Pepper und Kiwi. Platz haben die Tiere im „Katzentempel“ mehr als genug. Überall finden sich in dem ehemaligen Burgerladen Orte zum Spielen, Entspannen oder einfach nur zum Beobachten der Gäste. Dazu dienen beispielsweise die Stege, die unter der Decke hängen. Natürlich dürfen die Gäste des Cafés auch besucht werden, um sich so die eine oder andere Streicheleinheit abzuholen.

Eine Wohlfühloase
für Menschen und Tiere

„Das hier ist eine Wohlfühloase für Menschen und für Tiere. Unsere Katzen stammen aus dem Tierschutz. Sesam und Kiwi waren als Straßenkatzen auf Kreta unterwegs und haben sich dort von den Touristen in den Hotelanlagen füttern lassen. Daher hat Sesam auch keinerlei Berührungsängste. Er kommt gerne bei den Gästen auf den Schoß. Whisky, Pepper und Toffee sind Britische Kurzhaar-Katzen, die von ihren Züchtern aussortiert worden sind. Ein Verein hat die Tiere gerettet“, berichtet Nadja Berghahn, die ihr Café als Franchise-Partnerin des Münchener Unternehmens „Katzentempel“ am 25. August eröffnet hat.

„Ich komme eigentlich aus der Medienbranche und hatte nach dem Studium bei SAT1 in Mainz ein Volontariat als Videojournalistin absolviert. Später war ich beim Kölner TV-Sender n-tv. In der Coronazeit habe ich das Konzept des ‚Katzentempels‘ eher durch Zufall im Internet entdeckt und war sofort davon begeistert. Ich liebe Katzen und ich koche gerne für meine Gäste. Das war die perfekte Idee, um mich selbstständig zu machen.“

Ein Vorteil für die Gastronomin war dabei, dass sie vom Franchise-Partner bei ihrem Café viel Unterstützung bekommen hat. „Ich wurde bei der Neueröffnungsphase professionell begleitet und auch schon bei der Immobiliensuche unterstützt. Mich hat das Konzept überzeugt, weil es hochwertiges veganes Essen, das frisch vor Ort zubereitet wird, mit modernem Design verbindet“, sagt die Bornheimerin.

Vor Ort gibt es ein Frühstücksangebot genauso wie Bowls, Burger und Sandwiches sowie Kaffee und Kuchen. Dazu kommen alkoholfreie Cocktails für die Gäste auf den insgesamt 65 Plätzen im Innenraum. „Für das kommende Jahr plane ich auch mit Plätzen vor dem Café. Eine Schleuse am Eingang sorgt dafür, dass unsere Katzen nicht entwischen können.“

Im Café können die Besucher den Katzen begegnen und mit ihnen auch schmusen - vorausgesetzt, die Katzen wollen das auch. „Die Katze kommt zu den Gästen, wenn sie das möchte. Wenn sie schlafen oder sonst ihre Ruhe haben möchte, muss man das respektieren. Darauf achtet auch unser Personal. Auf die Tische zu gehen, ist für die Katzen aus Hygienegründen tabu“, erklärt die 32-Jährige.

Der „Katzentempel“ wird von
den Gästen gut angenommen

Im Café gilt auch ansonsten ein strenges Hygienekonzept. So wurde die Küche komplett verglast und so unzugänglich gemacht. Wenn die Küchenmitarbeiter ihren Arbeitsplatz betreten, tragen sie Schutzkleidung, sodass keine Katzenhaare in die Küche gelangen können. Insgesamt umfasst das Team 25 Mitarbeitende in Teil- und Vollzeit sowie als Mini-Jobber.

Mit dem Feedback ist Berghahn nach den ersten Tagen sehr zufrieden: „Das Café läuft super. Gerade an den Wochenenden wird es richtig voll. Dann kommen auch viele Menschen aus dem Umland oder auch Touristen. Auch mittags und abends sind wir in der Woche gut besucht. Viele Menschen können hier in der Innenstadt keine Haustiere halten und freuen sich auf die Begegnung mit unseren Katzen, für die auch Patenschaften übernommen werden können. Damit können wir zum Beispiel auch Tierarztkosten finanzieren.“