Leitstelle Köln Zwölf Mitarbeiter überwachen mehr als 400 städtische Liegenschaften

Köln · Ob Brand, Einbruch, Amok, Überfall, Aufzugsnotruf oder Haustechnik: Die Fäden aller Störungen und Alarme in Kölns Verwaltungsgebäuden, Bürgerämtern, Rathäusern, Museen, Archiven, Schulen und Kitas laufen zusammen in der Notruf- und Serviceleitstelle (NSL) der Gebäudewirtschaft der Stadt.

Die Arbeitsplätze mit Großbild- und Monitorwänden geben den Mitarbeitern den Blick auf die kameraüberwachten Objekte.

Foto: Thilo Schmülgen / Stadt Köln

Die neuen Räumlichkeiten der NSL nach Umbau und Umzug haben Petra Rinnenburger und Wolfgang Behrisch als geschäftsführende Betriebsleitung mit Garrit Tim Nellessen, Abteilungsleiter Betriebsmanagement, sowie NSL-Leiter Frank Schmitz neu eröffnet. 

Die NSL ist sowohl bezogen auf die Technik als auch auf die Zahl der zu betreuenden Objekte eine der größten Leitstellen auf kommunaler Ebene bundesweit. Ihre Mitarbeiter intervenieren Tag und Nacht, sieben Tage die Woche und bei kleinen Meldungen ebenso wie großen Gefahrenlagen wie dem Großbrand im Schulgebäude in der Borsigstraße im November 2021 oder dem Amokalarm am Schulstandort Merianstraße im Februar dieses Jahres. Nun wurde die NSL hinsichtlich Modernität und Größe auch räumlich an das in den vergangenen Jahren immer weiter gewachsene Aufgabengebiet angepasst. 

Mitarbeiter koordinieren
Einsätze vor Ort

Eingangs liegt ein neuer, heller Empfangs- und Anmeldebereich. Hinter einer Schleuse sind die Räume für die Serveranlagen mit eigener, integrierter Alarm-und Empfangsstelle. Dahinter folgen die Besprechungs-, Schulungs- und Sozialräume. Im Zentrum der NSL befinden sich drei Arbeitsplätze mit Großbild- und Monitorwänden, die den zwölf Mitarbeitern (Operatoren) des Leitstands selbst den Blick auf die kameraüberwachten Objekte geben. Jeweils zu zweit überwachen sie im Wechselschichtdienst die Gefahrenmelde- sowie Gebäude- und Haustechnik von mehr als 400 städtischen Liegenschaften und ihren Anlagen. 

Sie koordinieren Einsätze vor Ort und intervenieren, wenn nötig, in verschiedenen Eskalationsstufen. Situativ kann sofort mehr Personal in den Leitstand gerufen werden, zusätzlich ist dauerhaft eine externe Interventionskraft vor Ort. Hinzu kommt eine weitere ständige Rufbereitschaft für Großschadensereignisse. Drei Systemadministratoren sorgen auf technischer Seite für die Stabilität der Systeme und ihrer sicherheitsrelevanten Redundanzen, so dass bei Ausfall eines Rechners automatisch ein Einsatz zugeschaltet wird. 

Auch bei Störungen des Übertragungsweges der Hauptmelder für die Leitstelle der Berufsfeuerwehr Köln schaltet sich das Team der NSL ein und übernimmt dann die Alarmierung. Hinzu kommen derzeit Servicedienste für Tunnel und mehr als 900 Ampelanlagen sowie dauerhaft das Störungsmanagement für eine externe Wohnungsbaugesellschaft und deren Kundencenter mit rund 50.000 Mieteinheiten.

Mehr als 800 Generalschlüssel werden insgesamt vorgehalten, die in einem elektronischen Schlüsseltresor freigeschaltet werden müssen, um benutzt werden zu können. Ihre Berechtigungen können personenbezogen und zeitlich genau definiert oder auch befristet ausgehändigt werden und auch aus der Ferne wieder gesperrt werden. 

Bauleitung und Ausführungsplanung für die neue NSL erfolgte innerhalb der Gebäudewirtschaft selbst, die gesamte Umsetzung und Koordination der technischen Infrastruktur in Verantwortung der eigenen System-Administratoren und Sachgebietsleitung. Der gesamte Umbau und Umzug fand während des laufenden Betriebs der bereits vorhandenen Leitstelle statt. Kein Managementsystem musste dabei außer Betrieb genommen werden. 

Ab- und Umschaltung fanden am 19. Januar während des laufenden Rund-um-die-Uhr-Betriebs statt, wodurch die Überwachung sämtlicher Anlagen nahtlos sichergestellt werden konnte. Mit dem Umbau wurden die Managementsysteme auf den neusten Stand der Technik gebracht sowie weitere technische Aufschaltungen vorgenommen. Zuletzt kamen der Erweiterungs-Neubau für das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium sowie der Neubau für das Historische Archiv und das Rheinische Bildarchiv am Eifelwall hinzu.