Kunsthandwerkermarkt zum ersten Mal auf zwei Etagen

14 Aussteller zeigten ihre kreativen Ideen und Werke. Viele Besucher kamen wegen des Wetters aber nicht.

Petra Kroll aus Burscheid zeigte ihre selbstgemachten Uhren aus Schallplatten. Sie war eine von 14 Ausstellerinen beim Kunsthandwerkermarkt, die am Sonntag in der Stadtbücherei ihr Handwerk präsentierten.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Johanna (2,5 Jahre alt) und ihr Opa hatten es sich in der zeltartigen Lese-Lounge gemütlich gemacht. Die Kleine hörte lieber zu, wie die Geschichte in dem bunten Märchenbuch weiterging; sie konnte die Auslagen auf den Kunst- und Handwerkerständen doch noch nicht „über“blicken.

Dabei waren dort so wundervolle Dinge zu sehen wie Obstschalen und Uhren aus ehemaligen Langspielplatten von Petra Kroll (Burscheid) oder in akribischer Feinarbeit genähte Mini-Nähmaschinen als dekoratives Nadelkissen (Ulla Chalupka, Leichlingen). Andere Auslagen zeigten hübsche Fingerringe mit einem Blickfang aus farbigen Knöpfen.

Deftige Holzarbeiten sind eher das Faible von Michael Sulzbacher (Burscheid). Er gibt den Besuchern sogar genau Details weiter über seine Brettspiel-Sortimente, deren Ursprünge manchmal viertausend Jahre zurückliegen.

Damit für alle vierzehn angemeldeten Aussteller genügend Raum zur Verfügung stand, wurde diesmal neben den Räumen im Parterre auch die obere Etage der Stadtbücherei freigeräumt. An diesem 3. Kunst- und Handwerkermarkt beteiligten sich hauptsächlich Hobby-Künstler aus Burscheid, aber auch aus Düsseldorf und Wermelskirchen.

Aus Rösrath zeigte Monika Hofmann filigrane Strickkunstwerke als Ergebnis vieler Stunden konzentrierter Arbeit. Claudia Diehl, Wermelskirchen, stellt ihre künstlerisch aufwendigen Glückwunschkarten und Dekorartikel zum ersten Mal in Burscheid vor. Auch Jürgen Dicke hat seine Naturholz-Gestalten noch auf keinem offiziellen Markt gezeigt. Er setzt sein Hobby vorrangig als Beitrag zur Kindernothilfe ein auf den Basaren der evangelischen Gemeinde Hilgen-Neuenhaus. Chris Lattermann hat eine weitere Idee realisiert. Aus den abgelegten bunten Hemden von „Opa“ werden schicke Designer-Hosen verschiedener Stoffe für modebewusste Enkel.

Der Strom der Interessenten hielt sich am Sonntagmittag noch in Grenzen. Der sonnige Frühlingstag hatte wohl mehr Menschen ins Grüne gelockt als in die Ausstellung. Eva Scholand als Leiterin der Stadtbücherei freute sich aber über die diesjährige Anzahl der Ausstellerinnen und Aussteller. „Solch ein Kreativmarkt hat zwar nicht gradlinig mit Büchern zu tun, gibt aber eine sehr gute Plattform, alle kulturellen Angebote der Bücherei vorzustellen und mit den Besuchern angenehme Gespräche zu führen. Wir möchten den Besuchern deutlich machen, dass eine Stadtbücherei kein Ort ist, an dem nur leise geflüstert werden darf. Hier geht es lebendig zu mit allem, was lesens- und hörenswert ist und wo Lernen Spaß macht.“

Um 14 Uhr gab es dann auch zusätzlich etwas fürs Ohr. Katharina Winchenbach (11) und Jule Roenneke (14) ließen ihre Gitarren im klassisch-spanischen Stil und im Pop-Stil erklingen. Als Duo traten die Schülerinnen von Thomas Schaaf zum ersten Mal auf.

Der Kunsthandwerkermarkt war bis 17 Uhr geöffnet.